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Automatisierung
8
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9.7.2023
9. Juli 2023

Umfassender Leitfaden zur Bestandsverwaltung

Hier finden Sie alles Wissenswerte zur Bestandsverwaltung – und erfahren auch, wie Sie diese verbessern können.

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Sie kennen den Begriff „Bestandsverwaltung“, sind sich aber unsicher, was er bedeutet? Sie wissen auch nicht wirklich, wie bei der Bestandsverwaltung eigentlich vorgegangen werden soll? Kurz und knapp: Bestandsverwaltung bzw. Bestandskontrolle ist die angemessene Verwaltung der vorhandenen Menge und des jeweiligen Lagerorts der Produkte, die Sie verkaufen. Ziel dabei ist es, Fehlbestände und falsche Lieferungen zu vermeiden.

In diesem Artikel schauen wir uns die Grundlagen der Bestandsverwaltung an. Dabei beginnen wir mit ihrem Zweck und ihrer Bedeutung. Anschließend beschäftigen wir uns dann auch mit den Herausforderungen und Lösungen im Hinblick auf betriebliche Abläufe in der Bestandsverwaltung.

Was ist ein Bestand?

Der Bestand umfasst die Produkte, die verkauft und deshalb in Lagerhäusern und an anderen Standorten gelagert werden. Man kann sich das also gewissermaßen als den „Vorrat“ eines Unternehmens vorstellen. Je nach Branche kann der Begriff „Bestand“ unterschiedlich definiert sein.

Schauen wir uns mal den Einzelhandel – einschließlich Lebensmittelhandel – an: Hier sind mit Bestand konkret die „Produkte“ gemeint, die nicht in den Regalen im Geschäft ausgestellt sind, sondern in Hinterzimmern oder Lagern gelagert werden. In der verarbeitenden Industrie werden Rohstoffe, unfertige Erzeugnisse und Handelswaren als Bestände bezeichnet. Dabei werden die einzelnen Kategorien auf ihre jeweils eigene Art und Weise verwaltet. Ein weiteres Beispiel sind Industrieunternehmen, die Ersatzteile im Hinblick auf den Vertrieb strategisch lagern. So können sie die Anforderungen ihrer Kunden umgehend erfüllen. Organisationen im Gesundheitsbereich kümmern sich unter Umständen sorgfältig um das Lagern von wichtigen medizinischen Vorräten und Geräten. Denn schließlich sind diese wichtig zur Patientenversorgung.

Darüber hinaus werden auch Verbrauchsgüter wie Büromaterialien als Bestand behandelt. Diese Waren sind zwar nicht zum Verkauf bestimmt, erfüllen aber eine wichtige Rolle: Schließlich werden sie von den Mitarbeitenden eingesetzt, um Einnahmen zu erzielen. Ein Logistik-Dienstleister lagert und verwaltet viele Arten von Beständen im Auftrag seiner jeweiligen Kunden. Diese können also beruhigt darauf vertrauen, dass ihre Bestände sicher und organisiert gelagert werden.

Was ist Bestandsverwaltung?

Bei der Bestandsverwaltung geht es darum, die Menge der vom Unternehmen verkauften Bestände auf eine Art und Weise zu steuern, die der aktuellen Situation gerecht wird. In der Praxis werden mit Bestandsverwaltung zwei zentrale Ziele verfolgt: Zum einen gilt es, für optimale Lagerbestände zu sorgen. Zum anderen sollen Gewinne maximiert und gleichzeitig Bestandsverluste minimiert werden.

Wenn die Bestandsverwaltung korrekt durchgeführt wird, treten Probleme wie Überschüsse oder Engpässe im Bestand gar nicht erst auf. Stattdessen ergeben sich daraus Kostensenkungen und eine höhere betriebliche Effizienz. In der Realität gibt es jedoch Fälle, in denen eine angemessene Bestandsverwaltung vernachlässigt wird. Das wiederum führt zu verpassten Absatzchancen aufgrund von Fehl- oder Überbeständen sowie zu zusätzlichen Kosten aufgrund des Lagerdrucks.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine effektive Bestandsverwaltung für jedes Unternehmen eine äußerst wichtige Aufgabe ist. Diese gilt es, mit Sorgfalt anzugehen.

Methoden der Bestandsverwaltung 

Zu den Methoden der Bestandsverwaltung gehört die Standortverwaltung, bei der jedes Produkt in einem bestimmten Regal oder an einem bestimmten Ort gelagert wird. Dies wird nach vom Unternehmen festgelegten Regeln umgesetzt.

Nehmen wir als Beispiel einmal an, die Produkte werden in Regalen verwaltet: In diesem Fall werden sie nach Ebene getrennt und jedes Produkt verfügt über einen festen Lagerort. Gleichzeitig werden Produkte hier auch nicht vermischt, wenn sie ins Lager kommen oder dieses verlassen. Dank Standortverwaltung kennen Sie den Regalplatz eines jeden Produkts. Es gibt also im Hinblick auf die Bestandsverwaltung keine Diskrepanzen zu den Büchern.

Lagerhaltung und Bestandsverwaltung als unterschiedliche Begriffe

Die Lagerverwaltung umfasst alle wesentlichen Vorgänge, die für ein effizientes Funktionieren des Lagers erforderlich sind. Dazu gehört eine effektive Verwaltung der Bestände, Waren und Produkte, die in der Anlage gelagert werden. Ebenfalls dazu zählt auch die Zuteilung von Mitarbeitenden und Aufgaben.

Ziel der Lagerverwaltung ist es, Lieferfehler und -verzögerungen zu vermeiden und für eine entsprechende Qualität bei den logistischen Abläufen zu sorgen. Die Bestandsverwaltung hingegen zielt darauf ab, die Rentabilität zu steigern. Dabei setzt sie auf genaue Bestandszahlen, einen optimalen Einsatz der Mitarbeitenden und eine effiziente Verwaltung der Anlagen.

Obwohl sich also die Bezeichnungen ähneln, verfolgen Lagerverwaltung und Bestandsverwaltung klar unterschiedliche Ziele. Auch der Fokus liegt jeweils auf unterschiedlichen Einheiten.

Welchem Zweck dient Bestandsverwaltung?

Mittels Bestandsverwaltung sollen der Absatz überwacht, die Vertriebskosten gesenkt und die Mittel effektiv zugewiesen werden. Durch die Einführung effizienter Praktiken zur Bestandsverwaltung können Unternehmen die Nachfrage ihrer Kunden zeitnah befriedigen, verpasste Absatzchancen verringern und letztlich die Rentabilität steigern.

Natürlich verursacht Bestandsverwaltung Arbeits- und Lagerkosten. Dennoch ist sie unerlässlich, um die mit Über- und Fehlbeständen verbundenen Risiken zu mindern und eine genaue Absatzsteuerung zu gewährleisten.

Warum ist Bestandsverwaltung wichtig?

Bestandsverwaltung ist wichtig, da ein direkter Zusammenhang zu den Gewinnen und Geschäftsbedingungen eines Unternehmens besteht. Die Anhäufung von Überbeständen kann dazu führen, dass Ihr Lager mit Waren überschwemmt wird. Infolgedessen haben Sie keinen Platz mehr zur Lagerung der Bestände, die Sie eigentlich benötigen. Letztlich wirkt sich das dann auf den Umsatz aus. Hinzu kommt, dass sich die Geschäftslage aufgrund von Problemen wie hohen Lagerkosten verschlechtern kann.

Es ist also von größter Bedeutung, die Bestände entsprechend zu verwalten. Denn selbst wenn Sie die Preise senken, um überschüssige Bestände abzubauen, führt dies nicht unbedingt zu einer Gewinnsteigerung.

Herausforderungen im Zusammenhang mit der manuellen Bestandsverwaltung

Solange noch keine eine Automatisierung in Betracht gezogen wird und die Abläufe noch manuell sind, kann die Bestandsverwaltung einige Herausforderungen mit sich bringen.

Ungenaue Erfassung durch menschliche Fehler

Bei der manuellen Bestandsverwaltung kann es leicht zu Fehlern bei der Erfassung des Ein- oder Ausgangs von Waren oder Erzeugnissen kommen. Wenn die Bestandszahlen falsch erfasst wurden, können einerseits die Verkäufe aufgrund von Fehlbeständen zurückgehen. Andererseits kann es aufgrund von Überbeständen zu Verschwendung kommen. Beides führt zu einem Rückgang der Produktivität.

Über- oder Fehlbestände durch Missmanagement

Wenn es zu Missmanagement kommt, wirkt sich dies auch auf die Zahl der Bestellungen aus. Das wiederum führt zu Über- oder Fehlbeständen. Infolgedessen ist das Unternehmen dann nicht fähig, Bestellungen für eigentlich erforderliche Produkte zu tätigen. Durch die so entstehenden Bestandsengpässe und entgangenen Absatzmöglichkeiten sinken die Gewinne.

Hoher Zeitaufwand für das Lokalisieren von Waren

Bei Ein- und Ausgang von Beständen gibt es keinen zentralen Ort bzw. kein Regal zum Organisieren der Bestände. Das erschwert das Auffinden der gelagerten Produkte. Wenn die Standortverwaltung für die Bestände nicht ordnungsgemäß erfolgt, kann das die Effizienz beeinträchtigen: Schließlich kostet es unter Umständen deutlich mehr Zeit und Mühe, die jeweiligen Artikel im Lager zu finden.

Systemverwaltung durch Personalmangel nicht möglich

Selbst wenn ein Bestandsverwaltungssystem eingeführt wird, um die Effizienz zu verbessern, kann es sein, dass es wegen Personalmangel nicht richtig funktioniert.

Wird das System beispielsweise von nur einer einzigen Person verwaltet, kann das dazu führen, dass es zu sehr auf diese eine Person abgestimmt ist. Andere Mitarbeitende sind dann möglicherweise nicht in der Lage, damit umzugehen. Vor der Einführung des Systems ist es daher ratsam, umfassend über die Zuteilung der Mitarbeitenden und den Betrieb des Systems nachzudenken.

Systematisierung konventioneller Abläufe als Herausforderung

Wenn Sie die Bestandsverwaltung zur Steigerung der Effizienz systematisieren möchten, sollten Sie unbedingt bedenken, dass die bestehenden betrieblichen Abläufe nicht immer exakt abgebildet werden können. Wer sich rein aufgrund der niedrigen Kosten und Funktionen für ein System entscheidet, hat häufig mit einer unvollständigen Systematisierung zu kämpfen. Das führt dazu, dass bestimmte Aspekte des Geschäfts unberücksichtigt bleiben. Folglich ist es wichtig, ein Produkt auszuwählen, dass zu den einzigartigen geschäftlichen Abläufen Ihres Unternehmens passt. Nur so kann eine umfassende Systemintegration erreicht werden.

Die Menge an Informationen für Mangagemententscheidungen ist riesig. Gleichzeitig ist es schwierig, auf all diese Informationen zuzugreifen. Bestandsverwaltung dient nicht nur dazu, Produkte zu verwalten: Da sie mit den Umsätzen zusammenhängt, liefert sie auch Informationen für Managemententscheidungen. Wenn man die Daten aus der Bestandsverwaltung im Blick behält und weiß, wie sich Produkte verkaufen, kann man überlegen, wie man seine Zielgruppe ansprechen kann.

Je größer bei der Bestandsverwaltung die Anzahl der Produkte ist, desto mehr Informationen werden abgerufen. So können diese Daten noch leichter für Managemententscheidungen genutzt werden. 

Fehlende Standardisierung bei den Geschäftsabläufen

Vorgänge zur Bestandsverwaltung werden häufig manuell durchgeführt und können von bestimmten Personen abhängig sein. Das führt zu einem Mangel an Standardisierung und zu Inkonsistenz bei den von den unterschiedlichen Mitarbeitenden genutzten Verfahren.

Wenn unterschiedliche Personen für unterschiedliche Produktkategorien verantwortlich sind, führt das tendenziell zu Problemen. Beispielsweise werden die Details der jeweiligen Arbeit nicht verstanden, ohne die zuständige Person zu fragen. Hinzu kommen Probleme durch Inkonsistenzen: Wenn alle Mitarbeitenden für die gleiche Aufgabe unterschiedliche Vorgehensweisen nutzen, ist unklar, worauf man sich beziehen muss, um Arbeitsverfahren zu vereinheitlichen.

3 Wege zur Verbesserung der Bestandsverwaltung

Es gibt drei effektive Ansätze, um mit Herausforderungen bei der Bestandsverwaltung umzugehen: die strikte Durchsetzung von Regeln und Richtlinien, die Durchführung regelmäßiger Bestandsprüfungen und die Implementierung eines robusten Systems. Diese Strategien können die Genauigkeit, Effizienz und allgemeine Effektivität der Bestandsverwaltungsprozesse in einem Unternehmen erheblich verbessern.

Durchsetzung von Regeln und Richtlinien

Wenn die Bestandsverwaltung von allem Mitarbeitenden unterschiedlich gehandhabt wird, wird sie zu einer personalisierten Aufgabe. Eine angemessene Verwaltung ist dann nicht möglich. Ganz konkret sollten Sie entscheiden, wo die Produkte gelagert werden. Verwalten Sie diese Standorte entsprechen, um festzulegen, welche Produkte wo und in welchen Mengen gelagert werden.

Wenn sich alle Mitarbeitenden an die Regeln für die Standortverwaltung halten, verbessert sich die Effizienz der Lagerhaltung. Zudem können Waren dann schneller gefunden werden. Deshalb ist es wichtig, die Regeln fest zu etablieren und sie auch durchzusetzen.

Durchführung regelmäßiger Bestandsprüfungen

Wann Bestände gezählt werden, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Einige tun es am Ende des Monats, andere am Ende des Jahres oder auch des Geschäftsjahres. 

Bei Unstimmigkeiten im Hinblick auf die Bestandszahlen ist ein hoher Arbeitsaufwand erforderlich, um Artikel zu suchen oder frühere Picking-Listen zu überprüfen. Je kürzer das Intervall zwischen den Bestandszählungen ist, desto genauer können Daten und tatsächliche Zahlen verwaltet werden. Treten dann im Rahmen der Bestandszählung Unstimmigkeiten auf, kann die Ursache einfacher ermittelt werden.

Genaue Bestandszahlen helfen, fehlerhafte Bestellungen zu vermeiden und das rechtzeitige Bestellen von Artikeln bei Bedarf zu gewährleisten. Um die Produktivität zu steigern, sollten die Bestände regelmäßig über einen kurzen Zeitraum hinweg gezählt werden.

Implementierung eines robusten Bestandssystems

Mit einem Bestandsverwaltungssystem können Sie die Lagerbestände und den Status der ein- und ausgehenden Sendungen in Echtzeit verfolgen. Bestandsverwaltungssysteme umfassen Funktionen für die Auflistung der Bestände, die Verwaltung von Warenein- und Warenausgang sowie die Erstellung von Picking-Listen. Diese helfen Ihnen, die Anzahl der vorrätigen Produkte genau zu erfassen.

Darüber hinaus können alle Mitarbeitenden mithilfe von Bestandsverwaltungssystemen leichter auf einen gemeinsamen Bestandsstatus zugreifen. Das erhöht die Arbeitseffizienz und reduziert Fehler, die durch Nichtberücksichtigungen entstehen. Einige Bestandsverwaltungssysteme können Produkte mit QR-Codes oder Strichcodes versehen. Diese können dann von einem handlichen Terminal (Datenerfassungsterminal) gelesen werden, was zu einer effizienten Bestandsverwaltung beiträgt. 

5 Vorteile einer optimierten Bestandsverwaltung

Das Optimieren der Bestandsverwaltung und Automatisieren des Lagerbetriebs bringt einige Vorteile mit sich. So steigert es unter anderem die Produktivität und ermöglicht es Ihnen, Über- oder Fehlbestände zu vermeiden. Im folgenden Abschnitt stellen wir alle fünf Vorteile einer effizienteren Bestandsverwaltung ausführlich vor.

1. Erhöhte Produktivität

Durch das Optimieren der Bestandsverwaltung können Sie die Zeit zur Versandvorbereitung verkürzen und Personal- sowie andere Kosten reduzieren. Das führt zu einer höheren Produktivität, während gleichzeitig die Kundenakquise effizienter angegangen werden kann. Wenn die richtigen Produkte am richtigen Ort sind, werden außerdem Versandfehler vermieden. Das wiederum verringert den Arbeitsaufwand für die Bearbeitung von Rücksendungen. 

2. Weniger Überbestände

Wenn Bestandsdaten und tatsächliche Zahlen richtig erfasst und verwaltet werden, verringert sich das Risiko von Überbeständen. Das wiederum vermeidet unnötige Kosten. Um Überbestände zu vermeiden, ist es wichtig, die Bestände korrekt zu verwalten und die Bestandszahlen im Blick zu behalten.

3. Verstehen der Lagersituation und Vermeiden von Engpässen

Wenn Sie wissen, welche Bestände Sie auf Lager haben, können Sie Fehlbestände vermeiden und die Umsätze Ihres Unternehmens ankurbeln. Denn wenn Sie die Lagersituation kennen und Fehlbestände vermeiden können, können Sie auch verhindern, dass Ihnen Absatzchancen entgehen. Und auch schlechter Qualität können Sie so entgegenwirken.

Bestände, die unter anderen Produkten vergraben sind, gelten möglicherweise als vermisst. Schließlich lassen sie sich nur schwer lokalisieren. Das führt zu entgangenen Absatzchancen und möglicherweise auch zu potenziellen Schäden aufgrund einer zu langen Lagerung.

4. Einsparen von Lagerfläche durch Vermeiden von Verschwendung

Wenn keine Bestandsverwaltung erfolgt, kann das Lager unter Umständen so voll werden, dass es keinen freien Lagerplatz mehr gibt. Es lohnt sich also, einen klaren Überblick zu behalten: So können Sie Verschwendung vermeiden, ungenutzte Fläche minimieren und gleichzeitig sicherstellen, dass die erforderlichen Produkte am richtigen Ort gelagert werden.

5. Erhalt der Qualität durch angemessene Lagerung

Die Einführung wirksamer Verfahren zur Bestandsverwaltung ist für die Aufrechterhaltung der Produktqualität von entscheidender Bedeutung. Um die Einhaltung der angemessenen Verfahren zu gewährleisten, empfiehlt sich das Festlegen von klaren Regeln für die Arbeitsabläufe. Ein Beispiel wäre hier, dass bei einem Produkt immer zuerst die älteren und dann die neueren Einheiten im Bestand verkauft werden. Ebenfalls möglich wäre es, die Lagerperioden zu überprüfen. Eine langfristige Lagerung von Beständen birgt Risiken wie Verderb, Staubansammlung und Insektenbefall und muss folglich genau im Blick behalten werden. Darüber hinaus können Feuchtigkeit und direkte Sonneneinstrahlung die Produktqualität beeinträchtigen. Das unterstreicht, wie wichtig ein zeitnaher Versand der Artikel ist, sodass diese den beeinträchtigenden Faktoren möglichst kurz ausgesetzt sind. Wenn Sie diese Maßnahmen zur Priorität machen, können Sie dafür sorgen, dass die Produktqualität im Prozess der Bestandsverwaltung nicht leidet. 

5 Wege, wie Sie Herausforderungen bei der manuellen Bestandsverwaltung lösen können

Eine effektive Bestandsverwaltung erfordert eine klare Identifizierung und Verwaltung von Produktmengen, Lagerorten und Lagerbedingungen. Zudem muss all dies gemäß vorher definierten Regeln erfolgen. Durch die Integration eines Lagerverwaltungssystems können menschliche Fehler minimiert und die Gesamtqualität der Abläufe verbessert werden. Um die Herausforderungen bei der Bestandsverwaltung zu meistern, empfehlen sich folgende fünf Strategien:

1. Entwickeln von Regeln sowie gründliches Verwalten

Der Schlüssel zur Bestandsverwaltung liegt darin, Regeln aufzustellen, die zu den Arbeitsmethoden Ihres Unternehmens passen. Zudem müssen Ihre Mitarbeitenden in der Lage sein, diese Regeln auch genau zu befolgen.

Um Regeln aufzustellen und Probleme bei der Bestandsverwaltung zu lösen, müssen Sie zunächst ein Handbuch erstellen und Ihre Lagerumgebung organisieren. Zunächst einmal sollte dabei eine Regel für die Standortverwaltung etabliert werden. Diese dient dazu, den Standort der Artikel im Bestand voll und ganz zu schützen und dafür zu sorgen, dass die jeweiligen Bestände bei Warenein- und Warenausgang nicht vermischt werden.

2. Einführen eines Lagerverwaltungssystems

Lagerverwaltungssysteme bieten Funktionen zur Verwaltung des Lagerbestands. In einigen Fällen haben diese Funktionen dabei geholfen, dass es gegenüber der manuellen Verwaltung weniger fehlerhafte Bestellungen gab.

Darüber hinaus können zur Bestandsverwaltung einfach Strichcodes an Regalen und Produkten angebracht werden, die dann mit handlichen Terminals gescannt werden können. Dadurch wird das Picking effizienter. Wenn die Einführung eines Lagerverwaltungssystems die Arbeitsgeschwindigkeit der Mitarbeitenden und die Qualität der Arbeit verbessern kann, ist auch eine Steigerung der Produktivität zu erwarten.

Lagerverwaltungssysteme haben jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch potenzielle Nachteile. Hier sind beispielsweise die hohen Kosten zu nennen, die es sorgfältig abzuwiegen gilt. So sind beispielsweise die Installationskosten, die laufenden Kosten und die Personalkosten für die Systematisierung des aktuellen Bestands kostspielig. Folglich ist bei der Auswahl auch das Budget zu berücksichtigen. 

Langfristig gesehen ist die Einführung eines Systems effektiv, da es die Arbeitskosten und Ausgaben im Vergleich zu manuell von Mitarbeitenden ausgeführten Vorgängen tendenziell reduziert. Außerdem gibt es verschiedene Arten von Lagerverwaltungssystemen. Bevor Sie sich für ein System entscheiden, sollten Sie sich also mit zwei Punkten auseinandersetzen: Welche Funktionen bieten die Systeme? Und: Eignen sie sich für Ihre derzeitigen Arbeitsabläufe?

Wenn ein System beispielsweise Funktionen zur Bestandsverwaltung bietet, aber nicht mit einem handlichen Terminal kompatibel ist, würde seine Einführung die Effizienz der Bestandsprüfungen nicht verbessern. Sie sollten auch unbedingt berücksichtigen, welches Supportsystem nach der Implementierung verfügbar ist. Es ist ratsam, sich nach dem Umfang des Supports zu erkundigen, der zur Unterstützung bei etwaigen Problemen oder Schwierigkeiten im Systembetrieb geboten wird. Wenn sichergestellt ist, dass ein solider Support verfügbar ist, kann das zu einer höheren Gesamteffektivität des neu implementierten System und somit zu einem größeren Erfolg führen. 

3. Verstehen des Bestands

Erstellen Sie eine umfassende Liste und verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, wo die Bestände gelagert werden und welche Mengen verfügbar sind. Am besten ist es, wenn Sie in Echtzeit auf diese Informationen zugreifen können. Das gilt vor allem, wenn es täglich Warenein- und Warenausgänge gibt. Diskrepanzen zwischen den Verwaltungsdaten und den tatsächlichen Bestandszahlen können zu Über- oder Fehlbeständen führen.

Bestandsverwaltung hängt mit Verkaufs- und Managementstrategien zusammenhängt. Folglich können Sie durch ein korrektes Verstehen der Bestände sicherstellen, dass Ihnen keine geschäftlichen Chancen entgehen. Bei der manuellen Eingabe von Bestandszahlen kann es zu menschlichen Fehlern kommen. Deshalb ist es wichtig, hier ein Lagerverwaltungssystem oder ein Bestandsverwaltungssystem zu verwenden. Damit können Sie den Bestand effizient und genau erfassen. 

4. Vorbereiten der Lagerumgebung

Es ist sehr wichtig, dass das Lager immer aufgeräumt und sauber ist.  wird. Eine saubere Lagerumgebung sorgt dafür, dass sich die Mitarbeitenden bei ihrer Arbeit wohlfühlen und dass die Qualität der Waren geschützt wird. Wird eine angemessene Reinigung und Instandhaltung des Lagers vernachlässigt, kann dies nicht nur negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden haben: Auch die Produktqualität kann darunter leiden, da schlechte Umgebungsbedingungen zu Verunreinigungen führen können. 

Wenn das Lager nicht in einem sauberen Zustand gehalten wird, kann es auch zu Insektenbefall kommen. Auch dies kann die Produktqualität negativ beeinträchtigen und zu einem Verlust des Kundenvertrauens führen.

5. Organisieren von Regalen und Vermeiden von Chaos im Bestand

Wenn die Regale organisiert sind, können zunächst ältere, dann erst neuere Einheiten eines Produkts das Lager wieder verlassen. Dabei besteht keine Gefahr, dass Produkte vermischt werden. So können Fehler beim Versand vermieden und die Produktqualität geschützt werden.

Ganz konkret erleichtert es zum Beispiel die Übersicht über den Bestand der einzelnen Produkte, wenn Regale nummeriert sind und eine Standortverwaltung erfolgt. Darüber hinaus sollten Sie Ihre Mitarbeitenden auch im Hinblick auf das Einhalten von Regeln sensibilisieren: Produkte müssen an einem festen Standort gelagert werden. Im Rahmen der Picking-Prozesse dürfen sie nicht einfach irgendwo platziert werden.

Wenn Sie eine effektive Bestandsverwaltung etablieren und eine Vermischung von Produkten vermeiden, können Sie Zeit und Arbeit sparen, die Produktivität verbessern und letztlich die Kosten senken.

Fazit

In diesem Artikel haben wir und detailliert mit der Bestandsverwaltung befasst. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es beim Prozess der Bestandsverwaltung darum geht, eine angemessene Anzahl an Bestandseinheiten für die verkauften Produkte auf Lager zu haben. Wie hoch diese Anzahl ist, ist abhängig von der jeweiligen Situation.

Wird die Bestandsverwaltung vernachlässigt, kann dies zu Über- oder Fehlbeständen führen. Das wiederum resultiert in verpassten Absatzchancen und in Verlusten, da überschüssige Bestände irgendwann entsorgt werden müssen. Eine angemessene Bestandsverwaltung ist von entscheidender Bedeutung, um Probleme wie Gewinn- und Produktivitätseinbußen zu vermeiden. Diese entstehen oft durch die Unfähigkeit, effektive Management- und Verkaufsstrategien umzusetzen.

Folglich lohnt es sich, die Einführung eines Lagerverwaltungssystems oder eines Bestandsverwaltungssystems ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Denn damit können Sie Ihre Bestände richtig verwalten und gleichzeitig Ihre betriebliche Effizienz ankurbeln. An dieser Stelle sei erwähnt, dass einige Unternehmen eine ausgelagerte Bestandsverwaltung anbieten. Diese ermöglicht es Ihnen, den Bestand auch bei Personalmangel zu verwalten.

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