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18. September 2021
18. September 2021

Deshalb ist spezielles Fulfillment im Lebensmittelbereich so wichtig

Out-of-store-Fulfillment-Räume, auch bekannt als Pick-Areas und Dark Stores, treten an die Stelle von "Shoppern" in den Geschäften, um Online-Bestellungen zu erfüllen. Erfahren Sie mehr.

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Angesichts der beispiellosen Zunahme des Online-Einkaufs stellt sich die Frage nach den kosteneffizientesten Möglichkeiten, eine Lieferkette zu verwalten, die Schwankungen und Unterbrechungen bewältigen kann. Diese Fragen haben AutoStore dazu veranlasst, eine vierteilige Blogserie zu diesem Thema zu veröffentlichen. Wir beginnen mit einem Blick auf die Probleme der In-Store-Kommissionierung, die oft die erste Wahl eines Lebensmittelhändlers ist, weil sie die geringsten Änderungen an der Infrastruktur erfordert. Da sich diese Methode zunehmend als unzureichend erweist, wenden wir uns nun einer praktikableren Option zu: speziellen Abwicklungsräumen außerhalb der Filialen, auch bekannt als Fast Picking Areas und Dark Stores.

Was sind Dark Stores und Bereiche für schnelles Picking und was passiert dort?

Fast Picking Areas und Dark Stores lösen im Wesentlichen die Probleme, die bei der Kommissionierung im Laden auftreten, indem sie die Kommissionierung aus dem Laden herausholen. Einfach ausgedrückt, handelt es sich dabei um Lagerbereiche, die gleichzeitig als spezieller Raum für die Bearbeitung von Online-Bestellungen dienen. (Für die Zwecke dieses Blogs werden wir die beiden Begriffe synonym verwenden; der Hauptunterschied besteht darin, dass dunkle Läden größer sind und mehr Bestände verarbeiten können).

Dark Stores und Bereiche für schnelles Picking haben einige Vorteile. Hierzu gehören unter anderem folgende Punkte:

  • Sie ermöglichen eine genauere Bestandsverwaltung. Indem Sie einen bestimmten Bereich extra für die Bearbeitung von Online-Bestellungen schaffen, unterscheiden Sie zwischen Online-Beständen und Beständen im Laden. Das bedeutet auch, dass beide Arten von Beständen leichter nachvollziehbar sind. In Dark Stores gibt es keine Kunden, die Artikeln aus den Regalen nehmen, während gleichzeitig das Order-Fulfillment von Online-Bestellungen läuft. Folglich können Sie Ihre Online-Bestände besser im Blick behalten.
  • Sie brauchen weniger Platz. Wie können Sie durch Bereiche für schnelles Picking Platz einsparen, wenn Sie doch diese zusätzlichen Bereiche erst einmal in Ihrem Laden schaffen müssen? Ganz einfach: Weil für diese Bereiche ästhetische Überlegungen (beispielsweise Auslagen oder Beschriftungen) keine Rolle spielen. In Bezug auf die optische Gestaltung der Bereiche müssen Sie auch nicht ans Kundenerlebnis denken (z. B. an die Breite der Gänge oder die Gestaltung des Kassenbereichs). Folglich können Sie in Dark Stores mehr Waren pro Quadratmeter unterbringen und bewegen als in einem normalen Laden.
  • Sie können für weniger Immobilienkosten sorgen. Und zwar gleich in mehrerlei Hinsicht. Denn zunächst einmal kann ein Dark Store mehrere Lebensmittelgeschäfte beliefern, sodass diese sich die Kosten für die Immobilie teilen können. Außerdem muss ein Dark Store anders als beispielsweise Ladengeschäfte mit Publikumsverkehr nicht in einer gefragten Gegend liegen. Den Standort für Ihren Dark Store können Sie danach auswählen, wo die Immobilienpreise am erschwinglichsten sind (zumindest bis zu einem gewissen Grad, denn Punkte wie Lieferzeiten und
    -kosten sind natürlich auch zu bedenken).
  • Sie können das Artikel-Management optimieren. Im Lebensmittelhandel war es schon immer schwierig, die Artikel zu verwalten. Schließlich gibt es in jeder Artikelkategorie eine große Anzahl von Artikeln (man denke nur einmal an „Brot“ und die zahlreichen Arten wie Vollkorn oder Sauerteig, die hier als separate Artikel geführt werden müssen). Dark Stores verbessern hier die Bestandsgenauigkeit und sorgen auch dafür, dass die Kunden nicht mehr selbst in den Regalen „wühlen“. Dadurch optimieren sie auch die Lager- und Fulfillment-Prozesse, die das Artikel-Management oftmals noch komplizierter machen.
  • Dark Stores können für eine genauere Auftragsabwicklung sorgen. Mit einem effizienteren Bestandssystem und Personal und Bereichen speziell für das Online-Fulfillment wird es seltener zu Fehlern und Verwechslungen bei Bestellungen kommen.
  • Das Handling von verderblichen Waren wird verbessert. Eine Schwierigkeit in Bezug auf digitalen Lebensmittelhandel ergibt sich schon seit Langem dadurch, dass die Artikel unterschiedliche Anforderungen stellen: Einige Lebensmittel (wie z. B. Fleisch) müssen ständig tiefgekühlt, andere (z. B. Gemüse) gekühlt werden. In einem normalen Geschäft können diese Anforderungen möglicherweise nicht erfüllt werden. Oftmals ergibt sich für Personal und Platz vor Ort im Laden eine „Doppelbelastung“, da einerseits Bestellungen abgewickelt, andererseits aber auch die Kunden vor Ort im Geschäft bedient werden sollen. In einem Bereich für schnelles Picking oder in einem Dark Store hingegen bleibt mehr Raum, um den individuellen Anforderungen des jeweiligen Auftrags beim Fulfillment die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.
  • Sie können auch zu einem besseren Einkaufserlebnis im Geschäft beitragen. Egal ob durch externe „Shopper“ oder durch die eigenen Mitarbeitenden: Wenn das Picking direkt im Geschäft erfolgt, führt dies zu Stau in den Gängen und langen Schlangen. Kunden vor Ort sind dadurch oftmals irritiert. Dark Stores helfen, wieder für mehr Platz in den Gängen Ihres stationären Ladens zu sorgen. Und wenn sich weniger Menschen in den Gängen tummeln, führt dies zu einem entspannteren Einkaufserlebnis.

Wenn in der Lieferkette gut organisierte Dark Stores oder Bereiche für schnelles Picking eingesetzt werden, entsteht durch die genannten Vorteile in der Summe ein erheblicher Wettbewerbsvorteil. Beispielsweise können Sie die Reichweite Ihres Geschäfts erhöhen, die Produktverfügbarkeit verbessern und die Betriebskosten senken.

Welche Herausforderungen entstehen durch Dark Stores und Bereiche für schnelles Picking?

Bereiche für schnelles Picking und Dark Stores können entweder manuell, mithilfe von Automatisierungstechnologie wie KI oder Robotern oder mit beiden Formen Hand in Hand betrieben werden. Diese Flexibilität geht einher mit Skalierbarkeit: Denn zum einen wenden sich Kunden immer mehr dem E-Commerce zu, zum anderen wird Robotertechnologie aber auch immer zugänglicher und erschwinglicher.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, einen Dark Store aufzubauen, kann dies zu Beginn natürlich erhebliche Kosten verursachen. Zudem ist möglicherweise auch eine drastische Veränderung des Layouts Ihres Geschäfts und Ihrer Verwaltungssysteme erforderlich. Ohne starke Unterstützung und eine klare Vision kann dieser Umstieg schwierig sein. Deshalb ist es so wichtig, dass Ihr Unternehmen versteht, wie diese speziellen Fulfillment-Bereiche und die verschiedenen verfügbaren technologischen Möglichkeiten funktionieren. Und natürlich, wie sich Ihr Geschäft durch den Umstieg auf eine solche Lösung im Laufe der Zeit verändern könnte.

Wo sind Dark Stores und Bereiche für schnelles Picking bereits im Einsatz?

Einige Lebensmittelläden, die ihre Türen für Kundschaft geschlossen haben, wurden in Dark Stores umgewandelt. So sind zum Beispiel aus drei Filialen der amerikanischen Kette „Sam’s Club“ spezielle Fulfillment Center entstanden, die den Mutterkonzern Walmart beliefern. Und bis Ende 2019 hat der Lebensmittel-Handelskonzern Ahold Delhaize eigenen Angaben zufolge 480 Millionen US-Dollar investiert, um im Nordosten der USA Bereiche für schnelles Picking und Dark Stores einzurichten und zu optimieren. Die Investitionen waren Teil des vom Unternehmen angestrebten Plans, seine E-Commerce-Plattform auszubauen.

Wenig überraschend haben viele Lebensmittelhändler durch die jüngste Gesundheitskrise die Einführung von Dark Stores forciert. In den letzten Monaten haben beispielsweise einige der größten Ketten in den USA – darunter Kroger, Whole Foods, Stop & Shop und Giant Foods – eigenen Angaben zufolge vorübergehend oder dauerhaft Dark Stores eröffnet. Auf diese Weise möchten sie die steigende Nachfrage nach Online-Lebensmitteln bewältigen.

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