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8. Juli 2023
8. Juli 2023

Mit Heinrichs Gesetz zu weniger Unfällen im Lager

Erfahren Sie, wie Sie mit Heinrichs Gesetz Unfälle und Beinaheunfälle verhindern können.

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Sie haben schon von Heinrichs Gesetz gehört, sind sich aber nicht im Klaren darüber, was es eigentlich konkret bedeutet? Im Grunde ist es ganz einfach: In der Logistik- und Lagerbranche gibt es zahlreiche Risiken. Durch das Implementieren von Sicherheitsmaßnahmen und Handbüchern basierend auf Heinrichs Gesetz lässt sich jedoch eine signifikante Anzahl an Unfällen vermeiden.

Dieser Artikel erklärt Heinrichs Gesetz im Detail. Zudem werden hier auch praktische Strategien zur Unfallverhütung und zur Entschärfung von Beinaheunfällen vorgestellt.

Was ist Heinrichs Gesetz?

Heinrichs Gesetz geht zurück auf den amerikanischen Sicherheitsingenieur Herbert William Heinrich, der in den 1930er-Jahren für die Traveler’s Insurance Company arbeitete. Heinrichs Dreieck, wie das Gesetz gern auch genannt wird, beruht auf Forschungsergebnissen, wonach einem einzigen größeren Vorfall bzw. einer von einer Person verursachten Katastrophe bis zu 29 kleinere Vorfälle und 300 zugrunde liegende Risikofaktoren vorausgehen können. Oder genauer gesagt: Bevor es zu einem signifikanten Vorfall oder einer erheblichen Katastrophe kommt, gibt es in der Regel 29 Vorfälle sowie 300 kleine Vorfälle, die zum Auftreten von Verletzungen beitragen.

Heinrichs Gesetz findet dabei nicht nur in der Logistikbranche Anwendung. Auch viele andere Sektoren profitieren von den aus diesem Gesetz gezogenen Kenntnissen. Beispiele sind hier Unternehmen, die mit gefährlichen Stoffen arbeiten, oder auch die allgemeine Industrie, also beispielsweise Baustellen und medizinische Einrichtungen.

Zusammenhang zwischen Heinrichs Gesetz und Domino-Theorie

Die Domino-Theorie ist ein theoretischer Rahmen zur Untersuchung der Ursache-Wirkungs-Kette bei Unfällen. Sie besagt, dass es zur Vermeidung von Arbeitsunfällen entscheidend ist, die auslösenden Faktoren entlang dieser Kette zu beseitigen. Heinrichs Gesetz ergänzt diese Theorie: <br>Es hebt hervor, dass einem größeren Ereignis immer Risikofaktoren vorausgehen, die dem Ereignis zugrunde liegen.

Zudem wird zwischen zwei Kategorien von Risikofaktoren unterschieden: Einerseits gibt es verhaltensbedingte Faktoren, bei denen Einzelpersonen eine Rolle spielen. Andererseits gibt es situationsbedingte Faktoren, zu denen Geräte oder Gegenstände beitragen. Zu den verhaltensbedingten Faktoren gehören absichtliche Handlungen, die die Sicherheit beeinträchtigen. Dazu zählt zum Beispiel, dass Mitarbeitende aus Bequemlichkeit Vorschriften missachten, was dann zu Arbeitsunfällen führen kann. Situationsbedingte Faktoren hingegen beziehen sich auf Bedingungen, durch die unfallträchtige Situationen entstehen. Ein Beispiel hierfür ist, wenn Geräte über längere Zeit ohne angemessene Wartung genutzt werden.

Was hat es mit der Unfallpyramide nach Bird auf sich?

Etwa 40 Jahre nach der Veröffentlichung von Heinrichs Gesetz entwickelte Frank Bird Heinrichs Dreieck weiter: Basierend auf Analysen von 1,75 Millionen Unfallberichten von 297 Unternehmen entstand die Unfallpyramide nach Bird.

Die Unfallpyramide nach Bird hat ein Verhältnis von 1:10:30:600. Das bedeutet, dass laut Birds Forschungen vor einem schweren Unfall zehn Unfälle mit kleineren Verletzungen, 30 Unfälle mit Sachschäden und 600 Beinaheunfälle oder -vorfälle stehen.

Der Hauptunterschied zwischen Heinrichs Gesetz und der Unfallpyramide nach Bird ist der Umfang der Unfallanalyse. Die Unfallpyramide nach Bird berücksichtigt eine größere Anzahl von Unfällen. Zudem werden diese noch weiter unterteilt in leichte Unfälle, Unfälle mit Sachschäden und Beinaheunfälle. Durch diese Unterteilung können die Faktoren, die zu einem schweren Unfall führen, noch umfassender nachvollzogen werden. Trotz dieses Unterschieds bleibt allerdings das Grundkonzept beider Theorien gleich: Beide betonen, wie wichtig es ist, vorgelagerte Vorfälle zu untersuchen und zu adressieren, um schwere Unfälle zu verhindern.

Was hat es mit der Unfallpyramide nach Tye/Pearson auf sich?

Die Unfallpyramide nach Tye/Pearson ähnelt Heinrichs Gesetz und untersucht dasselbe Konzept. Das Verhältnis der Vorfälle wird hier allerdings als 1:3:50:80:400 angegeben. Es ergibt sich aus einer Analyse von einer Million Fälle, die von Versicherungsgesellschaften im Vereinigten Königreich gemeldet wurden. Die Unfallpyramide nach Tye/Pearson besagt, dass jedem schweren Unfall drei leichte Unfälle, 50 Unfälle mit Erster Hilfe, 80 Unfälle mit Sachschäden und 400 Beinaheunfälle vorausgehen. Diese Analyse unterstreicht, dass unbedingt ein umfassendes Spektrum von Vorfällen berücksichtigt werden sollte, um Erkenntnisse über Unfallverhütung und Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewinnen.

Das Konzept von Heinrichs Gesetz

Heinrichs Gesetz zeigt: Es ist wichtig, die Rolle von kleineren Faktoren bei schweren Unfällen zu erkennen. Anstatt sich ausschließlich auf numerische Prognosen zu konzentrieren oder zu versuchen, große Katastrophen vorherzusagen, ermutigt uns Heinrichs Gesetz zu einem überlegten Ansatz bei der Unfallverhütung. Es fordert uns auf, auf die kleineren Faktoren zu achten, die zu schweren Unfällen führen können. Gleichzeitig betont es die Notwendigkeit, diese Faktoren proaktiv anzugehen und abzuschwächen. Auf diese Weise können wir die Wahrscheinlichkeit schwerer Unfälle wirksam verringern.

Schwere Unfälle und ihre Wahrscheinlichkeit

Heinrichs Gesetz besagt nicht, dass sich nach einer bestimmten Anzahl kleinerer Unfälle garantiert ein schwerer Unfall ereignen wird. Vielmehr betont es, dass es verschiedene Faktoren gibt, die zu einem Unfall beitragen.

Zwar gibt Heinrichs Gesetz Aufschluss über die Anzahl der Risikofaktoren, die mit einem schweren Unfall verbunden sind. Allerdings ist dies als eine Darstellung von Zufällen zu betrachten. Denn schließlich werden Unfälle von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Vielleicht kann man sich das am besten wie folgt vor Augen führen: Stellen Sie sich einen Würfel vor, bei dem eine Seite für einen schweren Unfall, 29 Seiten für kleinere Probleme und 300 Seiten für Risikofaktoren stehen. So wie wir das Ergebnis des Würfelwurfs nicht vorhersagen können, können wir auch nicht genau prognostizieren, wann sich ein schwerer Unfall ereignen wird. Unfälle resultieren aus einem komplexen Zusammenspiel von Faktoren und Ursachen. Es ist wichtig, diesen Punkt zu verstehen. Denn es ist unklug, davon auszugehen, dass ein schwerer Unfall in naher Zukunft unwahrscheinlich ist.‍

Wahrscheinlichkeiten und Risikofaktoren

Wie bereits erwähnt, ist das Auftreten eines Arbeitsunfalls lediglich eine Wahrscheinlichkeit. Heinrichs Gesetz möchte uns nicht dazu animieren, uns auf die Anzahl kleinerer Unfälle oder Risikofaktoren zu konzentrieren. Die Quintessenz ist vielmehr, wie wichtig es ist, bestehende Probleme zu eliminieren, um schwere Unfälle zu vermeiden.

Heinrichs Gesetz wird nicht nur in Bezug auf Arbeitsunfälle zurate gezogen. Auch bei der Schadensregulierung, bei Verkehrsunfällen und im täglichen Leben findet es Anwendung. Das verdeutlicht, wie weitreichend sein Geltungsbereich ist. Heinrichs Gesetz analysiert in erster Linie Arbeitsunfälle und ist somit nicht direkt auf die Schadensregulierung übertragbar. Dennoch wird es dort häufig unter der Annahme angewendet, dass eine Reihe kleiner Beschwerden in Zukunft zu einem größeren Schaden führen könnte.

Darüber hinaus zeigen die Unfallpyramiden nach Bird bzw. nach Tye/Pearson, dass hinter einem einzigen schweren Unfall zahlreiche unsichere Verhaltensweisen und gefährliche Bedingungen stecken können. Das wiederum unterstreicht die Notwendigkeit, Risikofaktoren anzugehen und zu beseitigen. Diese Risikofaktoren umfassen Beinaheunfälle. Potenzielle Probleme zu identifizieren, die künftige Unfälle oder Katastrophen auslösen könnten, ist dabei von immenser Bedeutung.

Was ist ein Beinaheunfall?

In der Lagerbranche beschreibt das Wort „Beinaheunfall“ eine Situation, in der man nur knapp einem Fehler oder einer Verletzung entgeht. Oft ist dies verbunden mit einem Gefühl des Erschreckens oder der Erschütterung. Obwohl diese Vorfälle in der Regel nicht zu körperlichen Schäden führen, werden sie gemäß Heinrichs Gesetz als gefährliche Faktoren gewertet. Das Gesetz nennt 300 solcher Faktoren, die zu Verletzungen am Arbeitsplatz beitragen können.

Die Quintessenz von Heinrichs Gesetz ist, dass gefährliche Faktoren aus dem Weg geräumt und Arbeitsunfälle vermieden werden sollen. Daher ist es unerlässlich, basierend auf Beinaheunfällen entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu erwägen. Trotz angemessener Vorsichtsmaßnahmen kann es zu schwerwiegenden Unfällen oder Katastrophen kommen. Das bedeutet, dass Beinaheunfälle von Mitarbeitenden immer gemeldet werden sollten. Daraufhin sollte die Unternehmensleitung in jedem Fall ein entsprechendes Sicherheits- und Gesundheitsmanagement betreiben, um künftige Vorfälle zu vermeiden.

Weniger Unfälle durch weniger Beinaheunfälle

Um Arbeitsunfälle zu vermeiden und die Arbeitsqualität in Logistikzentren zu verbessern, ist es wichtig, Beinaheunfälle zu vermeiden. Nehmen wir einmal an, ein Paket fällt beim Picking herunter. In diesem Fall kann das Implementieren von Maßnahmen zur sicheren Lagerung von Paketen und zur Verhinderung von Stürzen Beinaheunfälle wirksam verhindern.

Das Sicherheits- und Gesundheitsmanagement am Arbeitsplatz ist in den meisten Ländern durch Arbeitsschutzgesetze vorgeschrieben. Für Unternehmen ist es unerlässlich, ein sicheres Arbeitsumfeld für ihre Mitarbeitenden zu schaffen. Um Unfällen vorzubeugen, müssen Mitarbeitende die Bedeutung von Beinaheunfällen verstehen. Und sie müssen proaktiv Maßnahmen ergreifen, um das Auftreten solcher Beinaheunfälle zu verhindern. Gleichzeitig gilt es auch, frühere Vorfälle aufzuarbeiten.

Im Falle eines Beinaheunfalls ist es wichtig, dass die betroffene Person einen schriftlichen Bericht erstellt. Zudem muss sie geeignete Abhilfemaßnahmen ergreifen, um ein unfallfreies Umfeld zu schaffen.

Aus Beinaheunfällen lernen

Für ein wirksames Gesundheits- und Sicherheitsmanagement ist es wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem Beinaheunfälle nicht ignoriert werden. Die Verbesserung des Arbeitsumfelds setzt voraus, dass die Erfahrungen der Mitarbeitenden mit Beinaheunfällen verstanden werden. Deshalb ist es entscheidend, dass auch kleinere Vorfälle gemeldet werden. 

Es lohnt sich, sich einen Einblick über die Arten von Beinaheunfällen zu verschaffen, die auftreten. Basierend darauf können kleinere Probleme, Nachlässigkeiten und Unsicherheiten im täglichen Betrieb am Arbeitsplatz identifiziert werden. Dabei ist es auch wichtig, sich mit anderen Mitarbeitenden über solche Vorfälle auszutauschen. Schließlich trägt das zum Lernprozess bei und hilft, ähnliche Situationen in Zukunft zu vermeiden. Hier sollte eine Kultur des Bewusstseins und der kontinuierlichen Verbesserungen geschaffen werden. Denn diese kann das Arbeitsumfeld letztlich zum Wohle aller verbessern.

Beinaheunfälle verhindern

Heinrichs Gesetz besagt, dass durch die Beseitigung von Risikofaktoren und die Verhütung kleinerer Verletzungen schwere Unfälle vermieden werden können. Dementsprechend können die Mitarbeitenden ihre Arbeit dann in einer sicheren Umgebung ausführen. Darüber hinaus ist es von entscheidender Bedeutung, die Situation zu verbessern und einen Vorfall nicht als einzelnes und isoliertes Ereignis zu betrachten.

Im Falle eines Beinaheunfalls müssen unverzüglich Abhilfe- und Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Deshalb ist es wichtig, eine verantwortliche Person zu benennen, um eine nahtlose Reaktion zu gewährleisten. Mit Blick auf das Implementieren von Abhilfe- und Gegenmaßnahmen ist es genauso wichtig, eine Wiederholung von kleineren Beinaheunfällen zu vermeiden. Hier gilt es, die Ursachen proaktiv anzugehen und Präventivmaßnahmen zu ergreifen.

Vor diesem Hintergrund kann es eine äußerst wirksame Strategie sein, alle Mitarbeitenden über Beinaheunfälle zu informieren. Das fördert die Sicherheitskultur am Arbeitsplatz. Denn so können alle Mitarbeitenden für potenzielle Risiken sensibilisiert werden und die aus früheren Vorfällen gezogenen Lehren nutzen, um ähnliche Situationen proaktiv zu vermeiden.

1. Schaffen Sie eine Umgebung, in der Beinaheunfälle nicht übersehen werden

Es ist von entscheidender Bedeutung, rasch Verbesserungen vorzunehmen, wenn ein Beinaheunfall bekannt wird. Egal, wie geringfügig ein Beinaheunfall auch erscheinen mag: Es gilt, eine rasche Meldung zu fördern. Hierzu ist es wichtig, Regeln für den Arbeitsplatz festzulegen und das Bewusstsein der Mitarbeitenden zu schärfen.

Heinrichs Gesetz besagt nicht, dass Unfälle strikt auf der Grundlage vordefinierter Verhältnisse geschehen. Vielmehr erkennt es an, dass zahlreiche Faktoren zu schweren Unfällen beitragen. Wer würfelt, kann das Ergebnis nicht vorhersagen. Ähnlich verhält es sich auch bei Unfällen, deren Zeitpunkt und Auftreten ebenfalls nicht genau prognostiziert werden können. Und auch, wenn eine Verletzung zunächst einmal nur geringfügig zu sein scheint: Man muss sich darüber im Klaren sein, dass sich jederzeit und unerwartet ein schwerer Unfall ereignen kann, bevor viele Faktoren darauf hinweisen.

2. Erkennen und beseitigen Sie Situationen, in denen es zu Beinaheunfällen kommen kann

Regelmäßige Inspektionen des Lagers, der Arbeitsstätten und der Betriebshandbücher sind entscheidend, um Beinaheunfälle zu vermeiden. Denn so können potenzielle Probleme und Unfälle erkannt werden, bevor sie entstehen. Werden bisher verborgene Beinaheunfälle entdeckt, sollten sofort Maßnahmen ergriffen werden, um diese Situationen zu eliminieren. Es ist wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem selbst die kleinsten Probleme angegangen und beseitigt werden. So kann eine sichere Arbeitsumgebung gewährleistet werden.

3. Machen Sie das Melden von Beinaheunfällen zur Pflicht

Damit zeitnah Maßnahmen gegen Beinaheunfälle ergriffen werden können, muss eine Regel etabliert werden, die eine sofortige Meldung solcher Situationen durch die Mitarbeitenden vorschreibt. Als ersten Schritt sollten Sie ein standardisiertes Formular für die Meldung von Beinaheunfällen erstellen. Darauf sollten wichtige Details wie das Datum, der Ort des Vorfalls und die Art des Vorfalls enthalten sein. Solch ein gestraffter Meldeprozess macht es Mitarbeitenden leichter, Beinaheunfälle tatsächlich zu melden. Zudem unterstützt es eine rasche und genaue Dokumentation.

4. Legen Sie fest, wer für das Reduzieren der auftretenden Beinaheunfälle verantwortlich ist

Es empfiehlt sich, eine konkrete Person zu benennen, die für das Eindämmen von Beinaheunfällen verantwortlich ist. So können basierend auf den eingereichten Berichten zeitnah Verbesserungen vorgenommen und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Bei der Einleitung von Verbesserungen sollte die zuständige Person die Umstände der Vorfälle sorgfältig prüfen und die zugrunde liegenden Ursachen analysieren, um ein umfassendes Verständnis der gemeldeten Fälle zu erlangen.

Während des Überprüfungsprozesses ist es von entscheidender Bedeutung, die Gründe für die Beinaheunfälle zu ermitteln. Es gilt herauszufinden, ob sie auf menschliches Versagen oder auf Umweltfaktoren zurückzuführen sind. Zudem muss die Situation objektiv bewertet werden.

Sobald die Vorfälle gründlich untersucht und die Ursachen ermittelt wurden, sollte die verantwortliche Person die Entwicklung von Verbesserungsstrategien zur Vermeidung künftiger Beinaheunfälle priorisieren. Falls erforderlich kann sie Arbeitsverfahren und Checklisten erstellen, an die sich andere halten müssen.

Nach der Umsetzung dieser Maßnahmen muss regelmäßig überprüft werden, ob die Zahl der Beinaheunfälle zurückgegangen ist oder diese gar komplett eliminiert werden konnten. Darüber hinaus ist es wichtig, die Sicherheit des Arbeitsumfelds zu bestätigen. Damit kann die Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen untermauert werden.

5. Schaffen Sie Transparenz im Hinblick auf Beinaheunfälle

Transparenz im Hinblick auf Beinaheunfälle ist von entscheidender Bedeutung. Schließlich können diese Situationen nicht nur eine einzige Person, sondern auch andere Mitarbeitende am Arbeitsplatz betreffen. Sobald sich ein Beinaheunfall ereignet hat und die zugrunde liegenden Ursachen ermittelt wurden, sollten diese Informationen unbedingt an alle Mitarbeitenden herangetragen werden. Dies kann über verschiedene Kanäle erfolgen, beispielsweise in morgendlichen Besprechungen oder Konferenzen oder auch per E-Mail. Wenn Vorfall und Ursache kommuniziert werden, sind alle informiert und können gemeinsam daran arbeiten, ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Es kann beispielsweise ein effektives Mittel sein, Beispiele für Beinaheunfälle an den Arbeitsplätzen auszuhängen, an denen diese wahrscheinlich auftreten könnten. Das schärft das Bewusstsein und trägt dazu bei, die Häufigkeit solcher Situationen zu reduzieren. Auch Poster, die tatsächliche Unfälle zeigen und Mitarbeitende so auf mögliche Beinaheunfälle aufmerksam machen, können dazu beitragen, dass Mitarbeitende potenziell gefährliche Risiken erkennen und Präventivmaßnahmen ergreifen.

Ist ein Beinaheunfall das Resultat aus Leichtsinnsfehlern, sind Mitarbeitende vielleicht weniger gewillt, diesen Beinaheunfall zu melden. Das könnte daran liegen, dass mögliche Konsequenzen gefürchtet werden. Hier ist jedoch wichtig, zu erkennen, dass Beinaheunfälle einer Person auch anderen Personen als wertvolle Lehre dienen können, um ähnliche Situationen zu vermeiden.

Um der Sicherheit am Arbeitsplatz Priorität einzuräumen, muss also ein Umfeld geschaffen werden, das Mitarbeitende dazu ermutigt, Beinaheunfälle zu melden. Und zwar unabhängig davon, ob diese auf physische oder psychische Faktoren zurückzuführen sind. Beinaheunfälle auch für andere transparent zu machen, ermöglicht kollektives Lernen. Zudem fördert es eine Kultur mit proaktivem Sicherheitsbewusstsein.

Fazit

In diesem Artikel wurde Heinrichs Gesetz erläutert. Dabei wurde betont, wie wichtig das Vermeiden von Beinaheunfällen ist. Denn zusammengefasst besagt Heinrichs Gesetz, dass zu einem einzigen schweren Unfall 29 kleinere Vorfälle und 300 Risikofaktoren gehören. Das unterstreicht, wie wichtig es ist, Beinaheunfälle zu erkennen und zu verbessern, um Unfälle proaktiv zu verhindern.

Wichtig ist hier, dass Gefahren in vielen Bereichen bestehen. Diese reichen vom Lagerbetrieb bis hin zur Paketzustellung. Es ist folglich essenziell, dass auftretende Beinaheunfälle von den Mitarbeitenden sofort gemeldet werden. Dadurch können Unternehmen die zugrunde liegenden Probleme wirksam angehen und entschärfen. Das wiederum sorgt für ein sichereres Arbeitsumfeld.

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