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15. Juli 2023
15. Juli 2023

Was ist Durchlaufzeit und wie kann sie minimiert werden?

Was ist eine Vorlaufzeit? In diesem Artikel wird erklärt, was eine Vorlaufzeit ist, wie sie sich von der Lieferzeit unterscheidet und welche Vorteile eine Verkürzung der Vorlaufzeit mit sich bringt. Lesen Sie hier mehr.

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Die Durchlaufzeit ist die Zeitspanne zwischen Bestellung und Lieferung eines Produkts. In der Logistikbranche ist die Optimierung der Durchlaufzeit ein zentrales Thema. Denn wer die Durchlaufzeit kennt und richtig managt, kann Gewinne und Produktivität ankurbeln. Dieser Artikel liefert eine umfassende Erklärung dazu, was Durchlaufzeit ist. Dabei betrachten wir alle Aspekte von ihrer Berechnung bis hin zu ihren Vor- und Nachteilen.

Was ist Durchlaufzeit?

Die Durchlaufzeit umfasst im Allgemeinen die Dauer eines jeden Prozesses vom Anfang bis zum Ende, einschließlich Produktion und Transport.

Der Begriff „Durchlaufzeit“ bezieht sich in der Regel auf die Zeit zwischen der Herstellung eines Produkts und dem Abschluss der Lieferung. Die Einzelheiten der Durchlaufzeit können dabei je nach Branche variieren. In der Logistikbranche umfasst die Durchlaufzeit Beschaffung (Einkauf), Herstellung, Lagerung, Versand und Lieferung von Waren.

Maximale Kundenzufriedenheit durch kürzere Durchlaufzeiten

In der Logistik kann eine kürzere Durchlaufzeit eine direkte positive Wirkung auf die Kundenzufriedenheit haben. Schließlich steht die Durchlaufzeit auch dafür, wie lange es dauert, bis ein Paket beim Empfänger ankommt. Folglich bedeuten kürzere Durchlaufzeiten auch schnellere Lieferungen und dementsprechend zufriedenere Kunden.

Wenn Kunden die Wahl zwischen zwei gleichpreisigen Produkten haben, spielt die Durchlaufzeit zwischen Bestellung und Erhalt des Pakets im Hinblick auf die Kundenzufriedenheit eine wichtige Rolle. Und natürlich wirkt sich das dann auch auf die Entscheidungsfindung aus. Aktuell bieten viele Unternehmen beim Online-Shopping schnellere Leistungen wie zum Beispiel eine Lieferung am nächsten Tag an. Wer folglich die Durchlaufzeit nicht beachtet, wird in diesem Umfeld nicht mit der Konkurrenz mithalten können. Um sich vom Wettbewerb abzuheben und Stammkunden zu gewinnen, muss also unbedingt an kürzeren Durchlaufzeiten gearbeitet werden. Denn das sorgt für prompte und effiziente Lieferservices, die die Erwartungen der Kunden übertreffen.

Durchlaufzeit als wichtiger Faktor für E-Commerce-Websites

In den letzten Jahren hat der E-Commerce einen Aufschwung erfahren. Das hat dazu geführt, dass der Umgang mit der Durchlaufzeit für E-Commerce-Websites immer wichtiger wird.

Große E-Commerce-Unternehmen berücksichtigen die Durchlaufzeit in ihren Betriebs- und Logistikstrategien als entscheidenden Faktor. Sie haben erkannt, dass Kunden zunehmend schnelle und effiziente Produktlieferungen verlangen. Tatsächlich erwarten Kunden inzwischen sogar, ihre Bestellungen innerhalb kürzester Zeit in den Händen zu halten – oft schon einen Tag nach der Bestellung. Um diese Kundenerwartungen zu erfüllen und wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Abläufe anpassen. Es gilt, Lieferkette, Lagerhaltung und auch die Fulfillment-Prozesse zu optimieren. Durch einen effektiven Umgang mit der Durchlaufzeit in Kombination mit einer schnelleren Auftragsbearbeitung und Lieferung können Unternehmen ein herausragendes Kundenerlebnis bieten. Dadurch wiederum verschaffen sie sich einen Wettbewerbsvorteil.

So wird die Durchlaufzeit berechnet

Ob von vorn oder von hinten: Die genauen Schritte zur Berechnung der Durchlaufzeit variieren zwar je nach Branche und spezifischem Kontext, aber es gibt Ähnlichkeiten. Im Allgemeinen enthalten die Ansätze zur Berechnung folgende Schritte:

  1. Bestimmen von Start- und Endpunkt: Bestimmen Sie zunächst einmal den Ausgangs- und den Endpunkt für die zu berechnende Durchlaufzeit. Der Startpunkt ist in der Regel der Moment, in dem eine Bestellung eingeht oder der Produktionsprozess beginnt. Der Endpunkt ist der Moment, wenn das Produkt lieferbereit ist oder für den Kunden zur Verfügung steht.
  2. Sammeln von relevanten Daten: Sammeln Sie alle Daten, die zur Berechnung der Durchlaufzeit erforderlich sind. Das umfasst unter Umständen die Zeit für jede einzelne Phase des Produktionsprozesses, also Auftragsbearbeitung, Fertigung, Qualitätskontrolle, Verpackung und Vorbereitung für die Lieferung. Finden Sie heraus, wie lange jede dieser Phasen dauert.
  3. Berechnen der Durchlaufzeit: Ziehen Sie die Startzeit von der Endzeit ab, um die Durchlaufzeit zu ermitteln. In den meisten Fällen wird die Durchlaufzeit berechnet, indem das Auftragseingangsdatum vom Auftragslieferdatum abgezogen wird.
  4. Berücksichtigen der Geschäftstage: Je nach Kontext kann es wichtig sein, nur Arbeitstage zu berücksichtigen. Schließen Sie gegebenenfalls Wochenenden und Feiertage bei der Berechnung der Durchlaufzeit aus‍.
  5. Verfeinern der Berechnung: Analysieren Sie die gesammelten Daten und die Berechnung der Durchlaufzeit. Suchen Sie nach Verbesserungsmöglichkeiten oder potenziellen Engpässen im Produktionsprozess, die sich auf die Durchlaufzeit auswirken können. Berücksichtigen Sie Faktoren wie Auftragsvolumen, Produktionskapazität, Durchlaufzeit der Zulieferer und alle anderen Variablen, die sich auf die Gesamtdurchlaufzeit auswirken.

Eine Sache sollte man hier bedenken: Die Berechnung der Durchlaufzeit in Szenarien mit mehreren Lieferanten, Unterauftragnehmern oder komplexen Produktionsprozessen kann komplexer sein. In solchen Fällen müssen Sie ggf. die Durchlaufzeiten in jeder Phase berücksichtigen und Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen am Produktions- und Lieferprozess beteiligten Unternehmen einkalkulieren.

Sechs Arten von Durchlaufzeiten

Bei Durchlaufzeiten kann zwischen sechs verschiedenen Arten unterschieden werden. Diese werden im Folgenden beschrieben.

1. Durchlaufzeit bei der Entwicklung

Die Zeitspanne von der Planung bis zum Abschluss der Produktentwicklung ist die „Durchlaufzeit der Entwicklung“. Wenn ein Produkt entsprechend der Markttrends eingeführt und schnell auf den Markt gebracht werden kann, führt dies zu Absatzchancen und höheren Gewinnen. 

Eine kürzere Durchlaufzeit in der Entwicklungsphase ist jedoch nicht immer besser. Wenn während der Entwicklung Probleme auftreten, können zusätzliche Kosten entstehen. Kümmern Sie sich daher unbedingt um die notwendigen Prozesse. Das umfasst unter anderem Lieferantenauswahl, Entwicklungsverfahren und Beschaffung von Material.

2. Durchlaufzeit bei der Beschaffung

Die Zeitspanne, die in einem produzierenden Unternehmen ab der Beschaffung von Rohstoffen bis zu deren Lieferung an die Produktionsanlage vergeht, wird auch als Durchlaufzeit bei der Beschaffung bezeichnet.

Für die Herstellung von Produkten werden zahlreiche Rohstoffe benötigt. Folglich ist es wichtig, die Durchlaufzeit bei der Beschaffung angemessen zu berücksichtigen. Beim Import von Produkten aus Übersee können lange Transportzeiten anfallen. Deshalb können hier auch weitere Maßnahmen notwendig sein. Ein Beispiel dafür wäre die Aufforderung an die Lieferanten, die Durchlaufzeiten zu verkürzen. 

3. Durchlaufzeit in der Produktion

Die Durchlaufzeit in der Produktion (Fertigung) ist die Zeitspanne vom Beginn der Produktion oder Fertigung bis zu dem Punkt, an dem eine vorher festgelegte Anzahl an Produkten hergestellt ist. Nehmen wir an, die gesamte Produktion erfolgt intern. In diesem Fall wird die Durchlaufzeit dadurch bestimmt, dass die Zeitpläne der Mitarbeitenden und die Geräteressourcen aufeinander abgestimmt werden. Werden Teile der Produktion ausgelagert, so ist auch die ausgelagerte Durchlaufzeit zu berücksichtigen.

4. Durchlaufzeit beim Versand

Die „Durchlaufzeit beim Versand“ umfasst die Dauer von der Auftragsbearbeitung bis zur Verpackung und endgültigen Auslieferung von Produkten, die einen Produktions- und Herstellungsprozess durchlaufen haben. Ein Beispiel für die Durchlaufzeit beim Versand, die den meisten Menschen bekannt ist, sind Angaben wie „Lieferung innerhalb von 2 bis 3 Tagen“ auf<br>E-Commerce-Websites.

Dies bezieht sich nicht nur auf die reine Lieferung, sondern umfasst auch das Picking. Folglich sollten im Hinblick auf eine kürzere Durchlaufzeit auch Technologien wie automatische Lagersysteme in Betracht gezogen werden.

5. Durchlaufzeit beim Einkauf

Die Durchlaufzeit beim Einkauf ist die Zeitspanne zwischen der Entscheidung, Waren zu erwerben, und dem Eingang der Waren.

Bei der Bestandsverwaltung ist es sehr wichtig, zu wissen, wie lange es dauert, bis die Waren eintreffen. Nur so können Überbestände vermieden werden.

6. Durchlaufzeit bei der Lieferung

Die „Durchlaufzeit bei der Lieferung“ bezeichnet den Zeitraum von der Auftragserteilung bis zur Lieferung an den Kunden.

Nachteile von langen Durchlaufzeiten

Längere Durchlaufzeiten können sowohl für Unternehmen als auch für Kunden Nachteile mit sich bringen. Das liegt vor allem an der längeren Zeitspanne zwischen Kauf und Eintreffen des Produkts. Die E-Commerce-Landschaft ist aktuell schnelllebig und viele Plattformen versprechen eine Durchlaufzeit von ein bis zwei Tagen von Bestellung bis Lieferung. Vor diesem Hintergrund können längere Durchlaufzeiten bei Kunden ein Gefühl der Unzufriedenheit hervorrufen.

In den folgenden Abschnitten gehen wir näher auf die Nachteile ein, die mit längeren Durchlaufzeiten verbunden sind. Um Durchlaufzeiten wirksam zu verkürzen, müssen die zugrunde liegenden Probleme proaktiv ermittelt und dann entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Verlust von Absatzmöglichkeiten

Wenn das Produkt nicht zum erwarteten Liefertermin eintrifft, sind Kunden eher geneigt, vom Kauf abzusehen oder nach alternativen Produkten zu suchen. Das führt zu verpassten Chancen. Wenn mehrere Unternehmen das gleiche Produkt anbieten, bevorzugen Kunden häufig die Option mit der kürzesten Lieferzeit. Das gilt insbesondere dann, wenn es bei der Servicequalität keine nennenswerten Unterschiede gibt.

Überbestände erhöhen die Kosten

Wenn Produkte lange Durchlaufzeiten haben, kann dies zur Anhäufung großer Bestände führen. Dadurch können Überbestände entstehen, die wiederum Lagerkosten verursachen.

Bei langen Durchlaufzeiten ist es auch wahrscheinlicher, dass überschüssige Waren auf den Versand warten. Dadurch können die Kosten für die Bestandsverwaltung steigen. Durch Lagern und Verwalten von Überbeständen entstehen Kosten durch Lagergebühren, Versicherung und potenzielle Überalterung.

Daher sind Unternehmen bestrebt, ihre Durchlaufzeiten und Lagerbestände in Balance zu halten. So können sie die Kosten und auch die betriebliche Effizienz optimieren. Durch eine Minimierung der Durchlaufzeiten und eine effiziente Bestandsverwaltung können Unternehmen übermäßige Bestände und die damit verbundenen Kosten vermeiden und gleichzeitig eine zeitnahe Auftragserfüllung gewährleisten.

Geringere Kundenzufriedenheit

Bei längeren Durchlaufzeiten haben Kunden oft das Gefühl, länger auf ihre Bestellungen warten zu müssen. Das wirkt sich negativ auf das Gesamterlebnis aus. Dadurch wiederum wird es in bestimmten Fällen schwieriger, Kunden zu halten und zu erneuten Käufen zu bewegen.

In Anbetracht der steigenden Zahl von E-Commerce-Plattformen und des vielfältigen Dienstleistungsangebots entscheiden sich Kunden heute eher für Produkte mit Mehrwert. Dieser Mehrwert kann zum Beispiel eine kürzere Durchlaufzeit von Bestellung bis zur tatsächlichen Lieferung sein. Die Durchlaufzeit wirkt sich also unmittelbar auf die Kundenzufriedenheit aus und spielt bei Kundenentscheidungen eine wichtige Rolle.

Vorteile von kürzeren Durchlaufzeiten

In diesem Abschnitt betrachten wir die Vorteile, die eine Verkürzung der Durchlaufzeiten mit sich bringt. Im Folgenden werden die zentralen Vorteile ausführlich erläutert. Dazu gehört Kosteneinsparungen, die Differenzierung von starken Wettbewerbern und ein für Kunden reizvolles Auftreten am Markt. 

Kürzere Durchlaufzeiten können ein Unternehmen beispielsweise für neue Kunden und Stammkunden attraktiv machen. Und wenn Kunden immer wieder Einkäufe beim Unternehmen tätigen, hat das signifikante Auswirkungen auf den Umsatz. 

Geringere Kosten für das Produktmanagement

Kürzere Durchlaufzeiten bedeuten, dass die Bestände nicht mehr über lange Zeiträume gelagert werden. Dadurch kann vermieden werden, dass Produkte aufgrund von Überalterung entsorgt werden müssen. Ein schnellerer Umschlag sorgt für eine gleichbleibende Produktqualität und reduziert überschüssige Bestände. Das Lager ist dann nicht mehr überlastet. Zudem ist so ein größerer Arbeitsbereich sichergestellt. Das erleichtert das Picking. Zudem trägt es zum Entstehen einer Umgebung bei, die weniger anfällig ist für menschliche Fehler.

Wenn immer eine ausreichende Stückzahl der beliebten Artikel auf Lager ist, kann auch das Verpassen von Absatzchancen durch Fehlbestände vermieden werden.

Leichtere Anpassung an einen sich verändernden Markt

Eine angemessene Bestandsverwaltung ist wichtig, um sich an veränderte Marktbedingungen wie eine steigende oder sinkende Nachfrage anzupassen. Kürzere Durchlaufzeiten können Probleme wie Über- oder Fehlbestände lösen. Wenn Produkte innerhalb kürzerer Zeit geliefert werden können, um eine steigende Nachfrage zu befriedigen, wird es auch wahrscheinlicher, dass Kunden Käufe tätigen. Das wiederum kann zu einer Umsatzsteigerung führen. 

Abgrenzung vom Wettbewerb sorgt für Stammkunden

Durch bessere Lieferservices kann sich ein Unternehmen von seiner Konkurrenz abheben und mehr Stammkunden gewinnen. Kürzere Durchlaufzeiten ermöglichen eine Lieferung in kürzester Zeit und zu dem vom Kunden gewünschten Termin und Zeitpunkt. Das steigert die Kundenzufriedenheit.

Eine größere Anzahl an Stammkunden geht Hand in Hand mit einem stabileren Absatz. Im Hinblick auf eine Verbesserung der Gesamtgewinne eines Unternehmens ist dies wichtig. Allerdings muss das Verkürzen der Durchlaufzeit auf eine Art und Weise erfolgen, die sich nicht negativ auf die Qualität der Abläufe auswirkt. Schließlich können fehlerhafte Lieferungen zu Beschwerden oder gar zum Verlust des Kundenvertrauens führen.

So sorgen Sie für kürzere Durchlaufzeiten

Das Verkürzen von Durchlaufzeiten erfordert einen vielschichtigen Ansatz. Dieser sollte die Optimierung des Personalbestands, die Überprüfung der Arbeitsabläufe und den Einsatz von Technologien umfassen. Die entsprechenden Maßnahmen sollten jedoch unbedingt auf eine Art und Weise umgesetzt werden, die mit Lagerverwaltung und Bestandskontrolle abgestimmt ist. Es ist wichtig, zu erkennen, dass Änderungen an isolierten Prozessen auch zahlreiche Auswirkungen auf andere, damit verbundene Vorgänge haben. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Daten und Erkenntnisse zu sammeln, die die Logistikabläufe im weiteren Sinne berücksichtigen. Dieser ausgewogene Ansatz gewährleistet, dass die durchgeführten Änderungen auch wirksam sind. Zudem optimiert er die Gesamteffizienz.

In den folgenden Abschnitten werden verschiedene Strategien zum Verkürzen der Durchlaufzeit beschrieben.

1. Verbesserung der technischen Fähigkeiten durch angemessene Stellenbesetzung und Ausbildung

Wenn sich die Durchlaufzeiten aufgrund von Arbeitskräftemangel verlängern, kann dies durch eine Aufstockung des Personals und eine angemessene Stellenbesetzung behoben werden. Die Sicherstellung eines angemessenen Personalbestands für alle Prozesse ist ebenfalls entscheidend, um die Produktivität aufrechtzuerhalten. Daher ist es wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob die Anzahl der Mitarbeitenden noch angemessen ist. Das Personal zu erweitern, kann auch zu mehr Produktivität führen.

Wenn Sie die Zahl der Mitarbeitenden nicht erhöhen können, können Sie alternativ auch Schulungen und Weiterbildungen anbieten. Dadurch können Sie die Fähigkeiten der einzelnen Personen verbessern. Später können Sie den Mitarbeitenden dann neue Aufgaben zuteilen, die zu ihren Fähigkeiten passen. Durch regelmäßige Gespräche können Sie dafür sorgen, dass Mitarbeitende entsprechend ihren Fähigkeiten und Neigungen eingesetzt werden. So können sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und gleichzeitig zu einer weiteren Produktivitätssteigerung beitragen. 

2. Überprüfung des Arbeitsprozesses

Es ist von entscheidender Bedeutung, die Arbeitsprozesse regelmäßig zu überprüfen. Das gilt insbesondere für die Prozesse, die bereits seit einiger Zeit bestehen. Denn häufig spielen diese Prozesse eine wichtige Rolle im Hinblick auf kürzere Durchlaufzeiten.

Bei Geräte- oder Systemaktualisierungen können Prozesse unnötig werden. Im Rahmen einer Prüfung kann dies erkannt werden, was dann eine Verkürzung der Durchlaufzeit ermöglicht. In einigen Betrieben gibt es möglicherweise gar keine etablierten Arbeitsabläufe. Diese sind jedoch im Hinblick auf eine verbesserte Effizienz sehr zu empfehlen.

3. Schaffung eines Umfelds, das für weniger Fehler sorgt

Wenn Mitarbeitende zahlreiche Fehler machen, sollten Sie unbedingt den Ursachen auf den Grund gehen. Ausgehend davon können Sie die Situation dann verbessern. Fehler können durch eine unzureichende Standortkontrolle entstehen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Waren nicht in das richtige Regal gestellt werden oder wenn ein zu großer Bestand zu Problemen führt. Selbst wenn es Verfahren zur doppelten Kontrolle gibt, können solche Fehler die Arbeitsbelastung in die Höhe treiben. Daher ist es wichtig, ein Umfeld zu schaffen, dass die Fehlerwahrscheinlichkeit minimiert. So können Sie solche Situationen von vornherein vermeiden.

4. Überprüfung von Lieferanten und Geschäftspartnern

Um die Durchlaufzeit bei der Beschaffung von Rohstoffen zu minimieren, sollten Sie Ihre Lieferanten bewerten und die Möglichkeit eines Wechsels zu effizienteren Lieferanten prüfen. Analog dazu ist es bei der Zusammenarbeit mit Zeitarbeitsfirmen oder Transportunternehmen für Lieferungen wichtig, deren Leistung regelmäßig zu bewerten. Denn nur so können Sie eine pünktliche Lieferung gewährleisten. Erweist sich die Durchlaufzeit von der Auftragserteilung bis zur Lieferung als zu lang, sollten Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen. Es ist ratsam, in solchen Fällen Verbesserungen zu fordern oder nach alternativen Lieferanten zu suchen.

5. Automatisierung des Lagerbetriebs

Die Lagerautomatisierung ist vielleicht eine der effektivsten Lösungen zur Verbesserung der Durchlaufzeiten. Sie bietet mehrere Vorteile, die zu schnelleren und effizienteren Abläufen und letztlich zu kürzeren Durchlaufzeiten beitragen können:

  • Höhere Geschwindigkeit und Effizienz: Automatisierungstechnologien wie Fördersysteme, Picking-Roboter und automatische Lagersysteme können die Geschwindigkeit und Effizienz des Lagerbetriebs erheblich steigern. Automatisierte Prozesse können Aufgaben im Vergleich zu manueller Arbeit schneller und mit größerer Genauigkeit erledigen. Das führt zu kürzeren Durchlaufzeiten bei Auftragsbearbeitung, Picking, Verpackung und Versand.‍
  • Rationalisiertes Order Fulfillment: Die Lagerautomatisierung ermöglicht nahtlose Prozesse beim Order Fulfillment. Die meisten automatischen Systeme sind in der Lage, Produkte schnell und genau zu lokalisieren, sie aus dem Lager zu holen und sie an die entsprechenden Stellen für Verpackung und Versand zu leiten. Durch den Wegfall manueller Aufgaben und die Verringerung menschlicher Fehler trägt die Automatisierung zu einem schnelleren Order Fulfillment und damit zu kürzeren Durchlaufzeiten bei.‍
  • Optimierte Bestandsverwaltung: Automatisierungstechnologien ermöglichen eine Bestandsverfolgung und -verwaltung in Echtzeit. Automatische Systeme können Lagerbestände überwachen, Bestandsbewegungen verfolgen und Replenishment-Prozesse automatisieren. Eine genaue Bestandsverwaltung gewährleistet die Verfügbarkeit von Produkten, reduziert Fehlbestände und ermöglicht schnellere Reaktionszeiten auf Kundenbestellungen. Das alles führt zu verbesserten Durchlaufzeiten.‍
  • Skalierbarkeit und Flexibilität: Automatische Lagersysteme werden oft mit Blick auf Skalierbarkeit und Flexibilität entwickelt. Wenn sich die geschäftlichen Anforderungen weiterentwickeln, kann die Automatisierung leicht erweitert oder modifiziert werden, um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden. Dank dieser Flexibilität können Unternehmen schnell auf Veränderungen beim Auftragsvolumen, die Einführung neuer Produkte oder auch saisonale Schwankungen reagieren. So ist es ihnen möglich, auch in Zeiten hoher Nachfrage optimierte Durchlaufzeiten zu gewährleisten.
  • Datengestützte Einblicke: Automatische Lagersysteme generieren riesige Datenmengen, die für kontinuierliche Verbesserungen genutzt werden können. Durch die Analyse der wichtigsten Leistungskennzahlen und Betriebsdaten können Unternehmen Engpässe, Ineffizienzen und optimierungsbedürftige Bereiche erkennen. Datengestützte Erkenntnisse ermöglichen es ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen, Prozesse zu verfeinern und Durchlaufzeiten weiter zu verkürzen.

Die Automatisierung kann zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Dennoch sind eine gründliche Analyse der bestehenden Abläufe, eine Kosten-Nutzen-Analyse und eine geeignete Technologieauswahl im Hinblick auf eine erfolgreiche Implementierung und verbesserte Durchlaufzeiten von entscheidender Bedeutung.

6. Ausdehnung der Betriebszeiten der Logistikbetriebe

Die Durchlaufzeit kann zum Beispiel durch längere Bebtriebszeiten der Logistikbetriebe verkürzt werden. Umgesetzt werden kann das durch eine Aufstockung des Personals – oder durch den Einsatz von Systemen, die rund um die Uhr arbeiten können.

In der Hochsaison reichen die normalen Betriebszeiten möglicherweise nicht aus, um den Sendungsanforderungen gerecht zu werden. Das führt zu einer geringeren Arbeitseffizienz. Um dieses Problem zu beheben, empfiehlt es sich, das Personal vorübergehend aufzustocken. Alternativ kann auch ein System eingeführt werden, das eine rechtzeitige und effiziente Beantwortung von Sendungsanfragen gewährleistet.

Das sollten Sie beim Verkürzen von Durchlaufzeiten beachten

Beim Verkürzen der Durchlaufzeit ist es wichtig, ein Gleichgewicht zu finden und sich nicht nur auf diesen Aspekt zu konzentrieren. Wenn Sie in Ihrem Streben nach kürzeren Durchlaufzeiten die Produktinspektionen aus den Augen verlieren, kann dies zu einer schlechteren Arbeitsqualität führen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Verkürzung der Durchlaufzeit unter Berücksichtigung der Kostenwirksamkeit und der möglichen Auswirkungen auf die Produktqualität anzugehen. Wenn dieses Gleichgewicht gewahrt wird, können Unternehmen kürzere Durchlaufzeiten erreichen, ohne dass sich dies negativ auf die Qualität ihrer Produkte auswirkt.

Ist ein Arbeitsprozess unangemessen?

Wenn Sie die Durchlaufzeit reduzieren möchten, sollten Sie unbedingt Ihre Arbeitsprozesse prüfen und auf mögliche Ineffizienzen achten. Diese könnten die Arbeitseffizienz beeinträchtigen.

Es ist nicht ratsam, kürzere Durchlaufzeiten zu erzwingen, ohne die Umsetzbarkeit des entsprechenden Prozesses zu prüfen. Denn dies kann zu einer Zunahme von Fehlern führen, die normalerweise nicht auftreten würden. Eine überstürzte Erledigung von Aufgaben kann auch die Unfallwahrscheinlichkeit erhöhen. Daher ist es wichtig, bei der Gestaltung des Arbeitsprozesses Faktoren wie die Anzahl der verfügbaren Mitarbeitenden und deren Qualifikationsniveau zu berücksichtigen. Das Berücksichtigen dieser Faktoren gewährleistet einen ausgewogenen Ansatz zur Verringerung der Durchlaufzeit. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass eine optimale Arbeitsqualität gewahrt wird und die Sicherheit der Mitarbeitenden aufrechterhalten bleibt.

Lohnt sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Projekts?

Wenn Sie über eine Verkürzung der Durchlaufzeit durch Automatisierung oder eine Aufstockung des Personalbestands nachdenken, sollten Sie die damit verbundenen Personal- und Installationskosten berücksichtigen. Beurteilen Sie hier auf jeden Fall, ob die erwarteten Vorteile höher sind als die anfallenden Kosten.

Um die Kosteneffektivität sicherzustellen, wird eine gründliche Bewertung empfohlen. Bei dieser Bewertung sollten Faktoren wie die Kosten für Automatisierungsanlagen, laufende Betriebskosten sowie Personalkosten berücksichtigt werden. Durch eine umfassende Analyse lässt sich feststellen, ob die Investition in Maßnahmen zur Verkürzung der Durchlaufzeit in einem angemessenen Verhältnis zu den potenziellen Umsätzen und Vorteilen steht.

Und was ist mit kleinen Chargen?

Die effiziente Verwaltung von Durchlaufzeiten und Beständen für Produkte, die in kleinen Chargen gelagert werden, stellt eine besondere Herausforderung dar. Kürzere Durchlaufzeiten bietet zwar Vorteile wie eine höhere Kundenzufriedenheit, können aber auch zu Bestandsengpässen führen. Manche Unternehmen entscheiden sich bei der Bestandsverwaltung für kleine Chargen. Sie sind dabei jedoch dem Risiko von Engpässen bei vorübergehenden Schließungen oder Produktionsstillständen ausgesetzt. Es ist also von entscheidender Bedeutung, die richtige Balance zwischen möglichst kurzen Durchlaufzeiten und ausreichenden Lagerbeständen zu finden.

Warum Durchlaufzeiten im E-Commerce überlebenswichtig sind

Ob ein Unternehmen die Kundenbedürfnisse erfüllt und in der hart umkämpften E-Commerce-Branche überleben kann, ist abhängig davon, ob umfassende Lieferservices angeboten werden. Die Durchlaufzeit spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Viele Online-Kunden erwarten eine Lieferung am nächsten Tag. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, kann dies zu verpassten Chancen führen. Um die Durchlaufzeit zu verkürzen und den Kundenwünschen gerecht zu werden, müssen verschiedene Logistikprozesse überprüft und optimiert werden. Das betrifft unter anderem die Liefermethoden und die Abläufe im Lager.

Fazit

In diesem Artikel haben wir uns mit Durchlaufzeiten beschäftigt. Wir haben uns angesehen, was darunter zu verstehen ist und wie Durchlaufzeiten berechnet werden. Außerdem haben wir darüber gesprochen, welche Vorteile kürzere Durchlaufzeiten mit sich bringen. Das Verkürzen der Durchlaufzeit ist entscheidend, um die Lieferservices zu verbessern und für nachhaltige Kundenzufriedenheit zu sorgen. Effektive Strategien zur praktischen Umsetzung sind unter anderem das Implementieren von Lagerautomatisierung, Schulungen des Personals und die Überprüfung der Lieferanten.

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