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Automatisierung
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23. Juni 2023
23. Juni 2023

Replenishment im Lager – ein Leitfaden für Anfänger

Dieser Artikel beschäftigt sich damit, wie wichtig das Replenishment der Bestände im Lager ist, um die Lagerprozesse zu optimieren und die Wünsche der Kunden zu erfüllen.

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‍Indiesem Kurzvideo zeigt der norwegische Elektrohändler Elektroimportøren , wie er das Lagerautomatisierungssystem AutoStore von Element Logic um Waren schnell in das kubische Lager des Systems Grid zu laden.

Das Replenishment – also das Auffüllen – der Bestände im Lager ist ein zentraler Aspekt des Lieferkettenmanagements. Dieser Schritt sorgt dafür, dass die Abläufe reibungslos verlaufen und die Kundenerwartungen erfüllt werden können. Die Nachfrage nach effizienten und zuverlässigen Lieferungen steigt ständig. Vor diesem Hintergrund dürfen Unternehmen die Bedeutung eines effektiven Replenishments der Bestände nicht außer Acht lassen. In diesem Artikel beschäftigen wir uns damit, wie wichtig das Auffüllen der Lagerbestände ist. In diesem Zusammenhang beleuchten wir, wie unerlässlich dieser Schritt ist, wenn es darum geht, die Abläufe zu optimieren und die Wünsche der Kunden zu erfüllen.

Was bedeutet „Replenishment“?

Der Begriff „Replenishment“ bezieht sich auf den Prozess des Auffüllens oder Wiederauffüllens von Beständen. Damit wird bezweckt, die Bestände immer auf dem jeweils gewünschten Niveau zu halten. Der Prozess beinhaltet das Hinzufügen oder Ersetzen von Waren, Produkten oder Materialien an einem Lagerort, um sicherzustellen, dass ein ausreichender Vorrat zur Verwendung oder zum Verkauf zur Verfügung steht. Replenishment kommt in verschiedenen Kontexten zum Tragen: Es ist Bestandteil der Prozesse in Einzelhandelsgeschäften, Lagern, Vertriebszentren, Micro-Fulfillment- Centers und von Lieferketten. Dieser Artikel beschäftigt sich vor allem mit dem Replenishment im Lager.

Ziel des Nachschubs ist die Aufrechterhaltung optimaler Lagerbestände unter Berücksichtigung von Faktoren wie Kundennachfrage, Vorlaufzeiten, Verkaufsprognosen und Lagerumschlag. Durch rechtzeitiges Auffüllen der Bestände können Unternehmen Fehlbestände vermeiden (wenn ein Produkt nicht verfügbar ist) und einen kontinuierlichen Warenfluss aufrechterhalten, um den Kundenbedarf zu decken.

Deshalb ist Replenishment im Lager so wichtig

Replenishment ist aus mehreren Gründen von großer Bedeutung:

  • Erfüllung der Kundennachfrage: Durch Replenishment wird sichergestellt, dass die Produkte jederzeit verfügbar sind und dass die Bestellungen der Kunden abgewickelt werden können. Dadurch, dass stets ein optimales Bestandsniveau aufrechterhalten wird, können Fehlbestände und Lieferrückstände minimiert werden. Denn schließlich können diese zu Unzufriedenheit bei den Kunden und zu Umsatzeinbußen führen.
  • Effizientes Order Fulfillment: Replenishment trägt dazu bei, dass das Order Fulfillment optimal verläuft. Da die Bestände im Lager stets gut gefüllt und organisiert sind, können die Mitarbeitenden im Lager die zu versendenden Artikel schnell finden und entnehmen. Das verkürzt die Zeit für die Auftragsabwicklung und verbessert die Gesamteffizienz.
  • Verwaltung der Bestände: Der Nachschub ist entscheidend für eine effektive Bestandsverwaltung. Er trägt dazu bei, genaue Lagerbestände aufrechtzuerhalten und verhindert übermäßige oder unzureichende Bestände. Durch das Auffüllen von Artikeln auf der Grundlage von Bedarfsprognosen, Verkaufsdaten und Vorlaufzeiten können Lagerhäuser ihre Bestandsinvestitionen optimieren, die Lagerkosten minimieren und die Veralterung von Beständen vermeiden.
  • Betriebliche Effizienz: Durch rechtzeitiges Replenishment wird sichergestellt, dass Picking, Verpacken und Versand reibungslos verlaufen können. Wenn die erforderlichen Bestände verfügbar sind, können die Mitarbeitenden im Lager ihre jeweiligen Aufgaben effizient ausführen. Dies trägt dazu bei, Ausfallzeiten zu minimieren, Fehler bei Aufträgen zu reduzieren und die Produktivität zu steigern.
  • Reaktionsfähigkeit der Lieferkette: Replenishment trägt auch dazu bei, dass die Lieferkette reaktionsfähig und flexibel bleibt. Durch genaues Überwachen der Lagerbestände und strategisches Auffüllen der Bestände können Lager schnell auf Nachfrageschwankungen, saisonale Schwankungen und Markttrends reagieren. Diese Flexibilität ermöglicht einen besseren Kundenservice. Und sie hilft Unternehmen, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Generell ist es wichtig, dass effektive Verfahren zum Replenishment genutzt werden. Dies trägt dazu bei, die Abläufe im Lager zu optimieren, die Kundenzufriedenheit zu verbessern und für ein reibungsloses Lieferkettenmanagement zu sorgen. Dadurch, dass immer ein angemessenes Maß der jeweiligen Artikel auf Lager ist und Bestände umgehend aufgefüllt werden, können Lager ihre betriebliche Effizienz verbessern, die Kosten minimieren und die Erwartungen der Kunden erfüllen.

Unterschiedliche Methoden des Replenishments

Es gibt mehrere Methoden für das Replenishment. Welche Methode für den jeweiligen Fall am besten geeignet ist, hängt von den konkreten Anforderungen und Merkmalen des jeweiligen Unternehmens ab. Folgende Methoden für das Replenishments sind wohl am weitesten verbreitet:

  • Bestellpunktverfahren (ROP): Bei dieser Methode wird der Lagerbestand bestimmt, bei dem ein Auftrag zum Replenishment erteilt werden sollte. Sobald der Bestand im Lager den vorgegebenen Bestellpunkt erreicht, wird eine neue Bestellung ausgelöst. In der Regel wird der Bestellpunkt basierend auf Faktoren wie Vorlaufzeit, durchschnittlicher Nachfrage und Mindestbestand berechnet.
  • Optimale Bestellmenge (EOQ): Bei dieser Methode wird die optimale Bestellmenge berechnet, die die Gesamtkosten für den Bestand möglichst gering hält. Dabei werden Faktoren wie Bestellkosten, Lagerkosten und Nachfragesätze berücksichtigt. So soll ein Gleichgewicht zwischen zu häufigem Bestellen (was mit höheren Bestellkosten verbunden ist) und dem Bestellen von zu großen Mengen (was zu hohen Lagerkosten führt) gefunden werden.
  • Just-in-Time-Methode (JIT): Diese Methode für das Replenishment zielt darauf ab, die Lagerhaltungskosten möglichst gering zu halten. Dazu sollen Waren und Materialien genau rechtzeitig eintreffen, um in der Produktion weiterverarbeitet zu werden oder in den Verkauf zu gehen. Bei der Just-in-Time-Methode sind die Lagerbestände sehr niedrig. Aufträge werden zeitnah zu dem Zeitpunkt aufgegeben, an dem die Ware benötigt wird. JIT erfordert also eine enge Abstimmung mit Lieferanten. Zudem setzt die Methode effiziente Logistik und zuverlässige Liefertermine voraus.
  • Kanban-Methode:  Die Kanban-Methode setzt auf visuelle Signalisierung. Sie wird in der schlanken Produktion sowie im Bestandsmanagement eingesetzt. Dabei wird mithilfe von Karten oder anderen visuellen Markern signalisiert, dass ein Replenishment erforderlich ist. Wenn also ein Artikel verbraucht oder aus dem Bestand entnommen wurde, wird die Kanban-Karte zurück an den Lieferanten geschickt, um das Replenishment auszulösen.
  • Lieferantengesteuerter Bestand: Bei einem lieferantengesteuerten Bestand übernimmt der Lieferant die Verantwortung dafür, die Bestände am Kundenstandort im Blick zu behalten und aufzufüllen. Dazu hat der Lieferant Zugriff auf die Bestandsdaten des Kunden. Dementsprechend verwaltet er dann auch den Replenishment-Prozess. Ein lieferantengesteuerter Bestand kann hilfreich sein in Bezug auf eine effiziente Lieferkette. Zudem können mit dieser Methode Fehlbestände reduziert werden.
  • Konsignation: Beim Replenishment per Konsignation bleiben die Bestände im Eigentum des Lieferanten, bis sie verkauft sind. Die Waren des Lieferanten werden dabei am Kundenstandort platziert. Der Kunde zahlt aber nur für das, was verkauft wird. Hier werden die Bestände vom Lieferanten je nach Bedarf und auf Grundlage der Verkaufsdaten aufgefüllt.
  • Kontinuierliche Warenversorgung: Bei der kontinuierlichen Warenversorgung überwacht der Lieferant regelmäßig die Bestände des Kunden. Basierend auf vordefinierten Vereinbarungen oder automatischen Systemen kümmert sich der Lieferant auch proaktiv um das Replenishment der Bestände. Mit dieser Methode wird eine konstante Bereitstellung von Waren sichergestellt, ohne dass dazu jedoch häufig bestellt werden muss.

Dies sind nur einige Beispiele für Replenishment-Methoden. Unternehmen können diese Methoden basierend auf ihren spezifischen Bedürfnissen und Branchenanforderungen kombinieren oder auch anpassen. Beachtet werden sollte außerdem, dass bei der Wahl einer Replenishment-Methode auch Faktoren wie Nachfragemuster, Vorlaufzeiten, Lieferantenkapazitäten, Bestandskosten und die allgemeinen Ziele der Lieferkette zu berücksichtigen sind.

So können Sie den Replenishment-Prozess im Lager managen

Es ist entscheidend, dass der Replenishment-Prozess effektiv gemanagt wird. Denn so kann sichergestellt werden, dass die Bestände im Lager immer optimal sind und die Abläufe reibungslos verlaufen.

Die Bedeutung von Technologie und Automatisierung beim Replenishment

Technologie und Automatisierung spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Genauigkeit und Effizient des Replenishment-Prozesses zu verbessern. Sie können hier unter anderem im Hinblick auf folgende Punkte helfen:

Bestandsverwaltungssysteme: Die Einführung einer Bestandsverwaltungssoftware kann einen Echtzeit-Einblick in die Bestände bieten und eine genaue Verfolgung und Überwachung der Bestände ermöglichen. Mit diesen Systemen können automatische Benachrichtigungen eingerichtet werden, die ausgelöst werden, wenn der Bestand unter einen vordefinierten Schwellenwert fällt. So kann das Replenishment rechtzeitig in die Wege geleitet werden.

Nachfrageprognosen und -planung: Fortschrittliche Algorithmen und Datenanalyse-Tools können historische Verkaufsdaten, Markttrends und andere relevante Faktoren analysieren. Auf Basis dieser Analysen können sie dann genaue Nachfrageprognosen erstellen. Das hilft bei der Optimierung der Lagerbestände. Außerdem kann damit sichergestellt werden, dass das Replenishment auf die zu erwartende Nachfrage abgestimmt ist.

Barcode- und RFID-Technologie: Durch den Einsatz von Barcode- oder Radiofrequenz-Identifikationstechnologie (RFID) kann der Prozess beim Wareneingang und Replenishment optimiert werden. Denn wenn Barcodes oder RFID-Tags gescannt werden, können Daten schneller und genauer erfasst werden. Das reduziert manuelle Fehler und erhöht gleichzeitig auch die Transparenz im Hinblick auf den Bestand.

Automatisierte Nachbestellung: Mit automatisierten Systemen können Bestellpunkte und Bestellmengen effizient festgelegt und verwaltet werden. Wenn der Lagerbestand den festgelegten Bestellpunkt erreicht, kann das System automatisch Bestellungen auslösen. Somit ist ein manuelles Eingreifen hier nicht mehr nötig. Gleichzeitig wird das Risiko reduziert, dass es zu Fehlbeständen kommt.

Lieferantenintegration: Die Technologie erleichtert eine reibungslose Integration mit Lieferanten. Diese kann entweder per elektronischem Datenaustausch oder auch über Lieferantenportale erfolgen. Dadurch wird das automatisches Austauschen von Bestandsdaten, das Aktualisieren des Auftragsstatus und auch das Verfolgen von Lieferungen möglich. Somit verbessert es die Kommunikation und sorgt für rechtzeitige und genaue Lieferungen. 

Generell können Unternehmen also mithilfe von Technologie und Automatisierung ihren Replenishment-Prozess optimieren: Sie können Fehler minimieren, manuellen Aufwand reduzieren, die Bestandsgenauigkeit verbessern und die Kommunikation mit Lieferanten optimieren. Wenn sich Unternehmen also diese Tools zunutze machen, können sie das Replenishment genauer und effizienter gestalten.

Welches sind die häufigsten Herausforderungen, die im Rahmen des Replenishment-Prozesses auftreten? Und wie können diese Herausforderungen gemeistert werden?

Ein effizientes Replenishment im Lager ist entscheidend, um für optimale Lagerbestände zu sorgen und einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Oftmals sind Unternehmen jedoch mit Herausforderungen konfrontiert, die diesen Prozess stören können. Diese Situationen lassen sich meistern, wenn die Firmen diese Herausforderungen verstehen und effektive Strategien für die jeweiligen Fälle implementieren. Das trägt gleichzeitig auch dazu bei, die Genauigkeit und Effizient des Replenishments insgesamt zu verbessern.

Eine Herausforderung, die häufig auftritt, sind ungenaue Nachfrageprognosen. Diese können zu Fehlbeständen oder auch zu Überbeständen führen. Um diese Herausforderung anzugehen, können Unternehmen ihre historischen Umsatzdaten analysieren, Markttrends und saisonale Schwankungen berücksichtigen und fortschrittliche Prognosetechniken anwenden. Auch das Implementieren einer Software für die Nachfrageplanung und das regelmäßige Prüfen und Verfeinern der Prognosemodelle anhand von tatsächlichen Umsatzdaten und Kundenfeedback können die Genauigkeit verbessern.

Eine weitere Herausforderung ist die mangelnde Transparenz in Bezug auf die Bestände. Denn diese kann zu Fehlbeständen oder auch zu zu großen Beständen führen. Die Einführung eines Bestandsverwaltungssystems oder einer Software mit Möglichkeiten zur Echtzeit-Verfolgung sorgt für eine bessere Transparenz. So können Unternehmen ihre Lagerbestände überwachen, Benachrichtigungen beim Erreichen von Bestellpunkten einrichten und die Warenbewegung genau im Blick behalten. Die Integration von Barcode- oder RFID-Technologien verbessert diese Transparenz noch weiter. Zusätzlich trägt sie dazu bei, dass manuelle Fehler reduziert werden.

Ein weiteres Hindernis sind ineffiziente Replenishment-Prozesse. Wenn Prozesse mithilfe von Technologie und Automatisierung optimiert werden, kann dies die Effizienz deutlich verbessern. Zum Beispiel können automatsisierte Systeme zur Nachbestellung genutzt werden: Sobald die Bestände einen bestimmten, vordefinierten Bestellpunkt erreichen, werden hier automatisch Bestellungen ausgelöst. Das beschleunigt den Replenishment-Prozess. Zudem sorgt die Lieferantenintegration per elektronischem Datenaustausch oder über Lieferantenportale für eine bessere Kommunikation und für rechtzeitige und genaue Lieferungen.

Wenn Unternehmen diese Herausforderungen direkt angehen und entsprechende Strategien implementieren, können sie die Effizienz und Genauigkeit der Replenishment-Prozesse in ihren Lagern steigern. Das führt wiederum zu einer besseren Bestandsverwaltung und einem reibungsloseren Betrieb.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein effektives Replenishment im Lager für Unternehmen äußerst wichtig ist. Durch genaue Nachfrageprognosen, eine verbesserte Bestandstransparenz und die Optimierung der Replenishment-Prozesse mittels Technologie und Automatisierung können Unternehmen optimale Bestandsniveaus erreichen, Kosten reduzieren und die Kundenzufriedenheit verbessern. Wenn Unternehmen das Replenishment im Lager zur Priorität machen, können sie dafür sorgen, dass der Betrieb auch weiterhin reibungslos verläuft, dass die Auftragsbearbeitung schneller wird und dass die Abläufe generell auf einem exzellenten Niveau bleiben. Um auf einem wettbewerbsintensiven Markt erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen ihre Replenishment-Prozesse kontinuierlich verfeinern und optimieren: Es gilt, die Effizienz zu steigern und die Rentabilität zu maximieren.

  

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FAQ 

Was bedeutet Replenishment?

Der Begriff „Replenishment“ bezieht sich auf den Prozess des Auffüllens oder Wiederauffüllens von Beständen. Damit wird bezweckt, die Bestände immer auf dem jeweils optimalen Niveau zu halten.

Was ist ein Beispiel für Replenishment?

Ein Beispiel für Replenishment ist, wenn ein Einzelhändler seine Regale mit neuen Beständen auffüllt, um der Kundennachfrage gerecht zu werden. 

Welche drei Arten von Replenishment gibt es?

Man kann zwischen kontinuierlichem Replenishment, periodischem Replenishment und ereignisgesteuertem Replenishment unterscheiden. 

Was hat es mit dem Replenishment der Bestände auf sich?

Unter dem Replenishment der Bestände versteht man das Auffüllen von Beständen bzw. Lagerbeständen. Ziel dabei ist es, sicherzustellen, dass mit den jeweils vorhandenen Artikeln die Kundennachfrage befriedigt werden kann.

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